Vegane Ernährung

Vegane Ernährung bei Kindern


Immer mehr Menschen möchten sich bewusst vegetarisch oder vegan ernähren. Die Gründe dafür sind verschieden: Viele möchten damit ihren Beitrag leisten zum Kampf gegen Umweltzerstörung, Welthunger und soziale Ungerechtigkeiten. Andere möchten sich vor allem gesund und natürlich ernähren. Für fast alle aber stellt sich irgendwann die Frage, ob die vegane Ernährung auch bei Kindern sinnvoll ist. Darf man dem eigenen Kind einen Lebensstil, von dem man überzeugt ist, „aufzwingen“?

Darf ich mein Kind vegan ernähren?

Zunächst scheint das eine Art Gewissensfrage zu sein. Viele Kinder und Erwachsene, denen unsere Kinder im Laufe der Zeit begegnen, essen Fleisch und tierische Produkte. Ein vegan ernährtes Kind ist dadurch ständig in Erklärungsnot anderen Kindern und sich selbst gegenüber. Solche „Besonderheiten“ können Kinder schnell in eine Außenseiterposition bringen – sie können aber auch das Selbstbewusstsein stärken.

Eine ganz andere Frage ist die nach dem Gesundheitszustand veganer Kinder. Häufig wird nämlich behauptet, vegane Ernährung bei Kindern sei schädlich. Stimmt das? Tatsächlich kann jede einseitige Ernährung zu gefährlichen Mangelerscheinungen führen. Bei Kindern ist das umso schlimmer, weil sie sich noch im Wachstum und in der Entwicklung befinden. Ein dauerhafter Vitaminmangel kann so zu Entwicklungsverzögerungen oder -störungen führen.

Allerdings ist auch klar: Kinder, die Fleisch essen, können ebenso einseitig und damit mangelernährt werden. Häufig ist es in der Praxis so, dass Veganer sich weitaus mehr mit ausgewogener Ernährung beschäftigen als „normal“ essende Menschen. Denn sie sind mit der Gefahr eines Vitalstoffmangels besser vertraut und möchten auch als Eltern ihr Kind davor schützen. Zugegeben, dies ist bei einer rein veganen Ernährung etwas anspruchsvoller, aber nicht unmöglich.

Wie ernähre ich mein Kind vegan?

Man kann also mit einer sorgfältig ausgewählten veganen Ernährung fast alle wichtigen Vitamine, Spurenelemente und Ballaststoffe aufnehmen. Auch für Babys im Beikostalter und Kleinkinder ist das kein Problem. Abgesehen von der Muttermilch oder Flaschenmilch, die natürlich nicht vegan ist, kann man also einen Säugling von Anfang an vegan ernähren. Einzig für das Vitamin B12 wird von allen Ernährungsexperten empfohlen, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. Denn das kann man tatsächlich bei veganer Ernährung nicht ausreichend aufnehmen. Und Kinder, die an einem Mangel an Vitamin B12 leiden, können stark in ihrer Entwicklung oder im Wachstum beeinträchtigt werden.

 

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Vegane Ernährung bei Kindern: Worauf muss ich achten?

Egal, ob man sich vegan, vegetarisch oder auch von tierischen Produkten ernährt, Kinder wie auch Erwachsene sollten auf eine ausreichende Versorgung mit folgenden Nährstoffen achten:

Eisen

Die Eisenspeicher eines Säuglings füllen sich noch während der Schwangerschaft. In den ersten Lebensmonaten schwinden diese Vorräte, weshalb häufig empfohlen wird, danach mit rotem Fleisch zu beginnen. Auch wenn Fleisch tatsächlich sehr viel Eisen bietet, gibt es auch andere Lebensmittel wie eisenreiche Getreidesorten (z.B. Hafer, Hirse, Amaranth) oder Gemüse (z.B. Spinat, rote Beete, Petersilie), die als Eisenlieferant in der Beikost dienen können. Die Eisenaufnahme wird außerdem erhöht, wenn man die eisenreichen Lebensmittel mit Vitamin-C-haltigen kombiniert. Das können Zitrusfrüchte, aber auch rote Paprika, Rosenkohl oder Blumenkohl sein. Wer trotzdem Zweifel hat, ob das für die Eisenversorgung des Kindes ausreicht, der sollte immer einen Arzt zu Rate ziehen.

Zink

Das Spurenelement Zink erfüllt im Körper vielfältige Aufgaben und ist auch am Wachstum beteiligt, sowie an der Aufrechterhaltung des Immunsystems. Wer sein Kind vegan ernährt, sollte daher unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr an Zink, zum Beispiel aus Vollkornprodukten und Nüssen, achten.

Jod

Jodmangel kann zu gefährlichen Erkrankungen der Schilddrüse führen. Um dem vorzubeugen, gibt es jodiertes Speisesalz. Auch Erdnüsse oder Champignons enthalten Jod.

Kalzium

Kalzium ist ein wichtiger Baustein für Knochen und Zähne und erfüllt noch einige weitere Aufgaben im Körper. Weil Knochen beim Kind noch wachsen, benötigt es auch viel Kalzium. Diesen Bedarf kann man gut durch pflanzliche Quellen decken. Vor allem Nüsse und dunkelgrünes Gemüse wie Brokkoli oder Grünkohl enthalten viel Kalzium.

Omega-3-Fettsäuren

Die sog. α-Linolensäure findet sich in vielen Fischsorten, aber auch in verschiedenen Samen wie Walnüssen, Raps, Hanf oder Leinsamen. Diese lassen sich in ihrer ursprünglichen Form oder als kaltgepresstes Öl ganz einfach in die vegane Ernährung bei Kindern integrieren.

Vitamine B2 und B12

Das wasserlösliche Vitamin B2 kommt in zahlreichen veganen Lebensmitteln wie Brokkoli, Mandeln, Champignons oder Kürbiskernen vor. Bezüglich der Vitamin B12-Versorgung wird sicherheitshalber eine Supplementierung empfohlen.

Für alle, die sich näher informieren möchten, gibt es hier die gesamten Nährstofftabellen bei pflanzlicher Ernährung.

Fazit

Wer sich ausreichend mit dem Thema beschäftigt und Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel zu Hause hat, der fügt seinem Kind durch vegane Ernährung keinen Schaden zu. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte regelmäßig einen Arzt zu dem Thema konsultieren. Solange sich ein Kleinkind aber gesund und altersgemäß entwickelt, ist meist kein Grund zur Sorge gegeben.

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