Vitamin K für Neugeborene

Ist Vitamin K für Neugeborene wirklich sinnvoll?


Kurz nach der Geburt stellen sich viele Eltern die Frage, ob Vitamin K für Neugeborene Sinn macht und welche Nebenwirkungen auftreten können. Fakt ist, Vitamin K für Neugeborene gehört in Deutschland zur allgemeinen Prophylaxe dazu, ist jedoch keine Pflichtgabe. Deshalb musst Du selbst entscheiden, ob Dein Baby Vitamin K bekommen soll. Bei der Entscheidungsfindung könnten Dir die folgenden Informationen helfen:

Was macht Vitamin K im Körper?

Zunächst einmal möchte ich Dir erklären, was Vitamin K überhaupt ist, was es im Körper macht und wozu es der Mensch braucht. Vitamin K ist ein fettlöslicher Vitalstoff und als solcher lebenswichtig. Er hilft bei der Mineralisierung der Knochen und reguliert die Blutgerinnung. Obwohl das Vitamin kaum bekannt ist und noch immer wissenschaftlich wenig erforscht wird steht bislang fest, Vitamin K wirkt im gesamten Körper, hat einen positiven Einfluss auf die Zähne, das Blut, die Gefäße, Knochen und das Herz. Obwohl es so nützlich und wichtig ist, kann Dein Körper das „Neugeborenen-Vitamin“ allerdings kaum selbst bilden. Es ist also notwendig, es von außen zuzuführen.

Dabei gibt es genau genommen drei Untergruppen des Vitamin K´s, die es zu unterscheiden gilt. Während Vitamin K1 bei der Photosynthese von Blättern entsteht und dementsprechend in geringer Menge über den Verzehr von Blattgemüse aufgenommen wird, spielt es im Körper eine untergeordnete Rolle. Der Darm, der für die Verwertung von Vitaminen allgemein zuständig ist, nimmt Vitamin K1 kaum auf und verstoffwechselt es. Etwas besser sieht es mit Vitamin K2 aus. Dieses kann vom Körper teilweise selbst hergestellt werden und zwar direkt im Darm mit Hilfe von bestimmten Bakterienkulturen. Die transportieren es dann durch das Blut zur Darmschleimhaut. Das passiert allerdings nur in geringen Dosen und auch nur dann, wenn der Darm gesund und fit ist. Aus diesem Grund brauchen wir zusätzliches Vitamin K. Davon ausgeschlossen ist allerdings Vitamin K3. Das wird künstlich hergestellt und kann im Darm so umgewandelt werden, dass es einem Mangel vorbeugt. Zu viel davon wirkt allerdings toxisch, weswegen es sich in dieser Form nicht zur Beigabe eignet und Neugeborenen nicht verabreicht wird.

„ Ja“ zu Vitamin K!

Fakt ist, jeder Mensch braucht Vitamin K ebenso, wie all die anderen Vitamine und Mineralstoffe. Bist Du schwanger, so braucht Dein Körper, laut Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., 60 Mikrogramm am Tag. Den gleichen Bedarf hast Du, wenn Du stillst. Die Dosis Vitamin K für Neugeborene liegt bei 4 Mikrogramm pro Tag. Ab dem 4. Lebensmonat erhöht sich der Bedarf dann auf 10 Mikrogramm. Kleinkinder zwischen einem und vier Jahren brauchen 15 Mikrogramm, Jugendliche sogar schon 50 Mikrogramm. Kommt Dein Baby auf die Welt, hat es in der Regel einen gewissen Vorrat an Vitamin K in seiner Leber gesammelt. Allerdings weiß niemand wie viel und um einem Mangel vorzubeugen erhält es deshalb bei den ersten Vorsorgeuntersuchungen insgesamt drei Mal eine Gabe des wertvollen Vitamin K für Neugeborene. Unsere Hebamme gab unserem Sohn nach der Geburt bei der U1 Untersuchung direkt 2 Tropfen Vitamin K für Neugeborene in den Mund. Dazu wartete sie allerdings ab, bis wir das erste Mal gestillt hatten, denn dadurch hatte unser Baby zunächst die Chance die erste Muttermilch, das so genannten Kolostrum, zu schmecken. Außerdem kann das Vitamin durch das Fett im Kolostrum besser aufgenommen werden, erklärte uns die Hebamme. Die weiteren Vitamin K-Gaben erfolgten dann, gemäß unserer Einwilligung, bei der U2 Untersuchung und U3 Untersuchung und wurden vom Kinderarzt verabreicht. Die Gabe war für das Baby schmerzfrei und wurde gut vertragen. Allerdings sind wir bei der Recherche nach den Vor- und Nachteilen von Vitamin K für Neugeborene auch schnell auf ablehnende Reaktionen gestoßen und waren zunächst verunsichert.

Ohne stressige Geburt kein Vitamin K?

Immer mehr Eltern sind der Meinung, dass ihr Baby nur dann Vitamin K für Neugeborene bekommen soll, wenn es einen anstrengenden Geburtsprozess durchlaufen ist oder zu früh zur Welt kam. Ansonsten verzichten sie darauf und vertrauen auf die Inhaltsstoffe der Muttermilch, in der ebenfalls Vitamin K für Neugeborene enthalten ist. Allerdings oft nicht in ausreichende Menge, davon abgesehenm dass der kindliche Darm dieses noch nicht richtig verwerten kann. Ein spannender Fakt: Seit 1994 wurde die empfohlene Dosis von 1 mg Vitamin K für Neugeborene auf die Gabe von 2 mg erhöht. Dadurch konnte das Risiko von Blutungen bei Neugeborenen von 1,8 bei 100.000 Geburten auf 0,4 bei 100.000 Geburten gesenkt werden. Ohne die Gabe von Vitamin K für Neugeborene liegt das statistische Risiko durch gesundheitliche Schäden durch einen Vitamin K Mangel bei Neugeborenen gestillten Babys bei 4-10 von 100.000. Trotz dieser positiven Statistiken bleiben Eltern skeptisch gegenüber dem Nutzen und bemängeln vor allem, dass die Auswirkungen und Nebenwirkungen dieser Prophylaxe nach wie vor nahezu unerforscht sind.

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    9 Kommentare zu “Ist Vitamin K für Neugeborene wirklich sinnvoll?

    1. Vitamin K steht im Verdacht Kreidezähne bei Kindern zu verursachen. Unser Erstgeborener hat Kreidezähne, da wir immer brav ihm seine Tablette gegeben hatten. Als unsere Tochter 2010 geboren wurde, hatten wir von dem Verdacht gehört und gaben ihr nicht Vitamin K. Das selbe hatten wir beim Dritten gemacht und siehe da, die beiden letztgeborenen haben keine Kreidezähne. In meiner Generation gab es dieses Medikament nicht und daran ist auch keiner kaputt gegangen. Bei Medikamenten sollte man immer misstrauisch sein.

    2. Vitamin K ist fettlöslich kann der Körper nicht ausscheiden.
      Es ist „gewollt“ von der Natur das die Babys wenig Vitamin K haben, um zu verhindern, dass sie Thrombose bekommen, weil sie in ersten lebensjahr als „bettlägerige“ gelten.
      Die Tiere sind anders. Die stehen nach dem Geburt sofort auf.
      Wenn Erwachsene bettlägerig werden bekommen sie gegen Thrombose Kompressionsstrümpfe und Heparinspritze.
      Außerdem der Künstliche Vit K wirkt toxisch, weil der Körper nicht kennt reagiert anders als auf die natürliche Vitamine. Die Überdosierung kann bei Babys auch schädlich sein, weil ihr unreife Stoffwechsel kann noch nicht so gut ausscheiden, wie bei Erwachsene.
      Es wurde die Nebenwirkungen der Hypervitaminose nicht ernsthaft geprüft. hypervitaminose

      1. Was Sie in einem wirren Text voller Rechtschreibfehlern schreiben, ist völliger Unsinn.

        Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat bei oral verabreichtem Vitamin K eine sehr geringe Toxizität festgestellt (https://www.bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-vitamin-k-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf), und ob Stoffe wie Vitamine synthethisch oder natürlich gebildet werden, spielt für den Körper überhaupt keine Rolle, solange sie chemisch identisch sind. Der Vorteil natürlicher Vitaminbildung sind sekundäre Begleitstoffe, die die Verträglichkeit, die Aufnahme oder die Wechselwirkungen verbessern können.

        Eine Hypervitaminose, deren Nebenwirkungen sehr wohl in unzähligen validen wissenschaftlichen Studienernsthaft geprüft sind, ist nicht bekannt (H.K. Biesalsky (Hrsg.): Ernährungsmedizin. 2. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999). Es gibt bei gesunden Menschen keine obere tolerierte Einnahmemenge, das bedeutet man kann nicht zu viel davon nehmen. Der Körper scheidet überschüssiges Vitamin K bei ausreichender Fettversorgung problemlos aus. Eine Ausnahme bilden Menschen, die bestimmte antikoagulierende, also gerinnungshemmende Medikamente einnehmen.

        Ein Mangelzustand soll gewollt sein? Wo haben Sie das denn her? Vitamin-K-Mangel kann bei gesunden Neugeborenen durch fehlende Aktivierung der Gerinnungsproteine bereits in der ersten Lebenswoche zu schweren Blutungen, insbesondere Gehirnblutungen führen. Säuglinge vertragen, anders als Sie beleglos behaupten, Vitamin K1 und K2 oral gegeben in der ärztlich durchgeführten hochdosierten sowie in der selbst durchgeführten niedrigdosierten Form sehr gut. Man sollte aber unbedingt ENTWEDER die ärztliche Gabe bei U1, U2 und U3 ODER die tägliche Gabe während des Stillens durchführen, und keinesfalls mischen oder davon abweichen (https://www.hipp-fachkreise.de/forschung-studien/gesundheit-babys-kinder/prophylaxe-von-vitamin-k-mangel-blutungen-beim-neugeborenen/)

        Ein kurzer Blick in Ihre ärztlichen Bewertungen festigt den Eindruck, den Sie hier hinterlassen: So sagt eine Ihrer Patientinnen, dass Sie nicht auf ihre Symptome eingingen, sondern „Stattdessen hat sie einen Vortrag über Diabetes gehalten und erklärt, dass sie sich ihre Wurst selber macht.“

        Damit ist alles gesagt,
        schöne Grüße aus der pharmazeutischen Forschung!

        1. Ich mache gerade die „Generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann“ und behandel gerade diese Thema: Vitamin-K Prophylaxe bei Neugeborenen. Wirklich sehr schön beschrieben. Daumen hoch an die Pharmazeutische Forschung!

        2. Sie sind leider nicht darauf eingegangen wie es sich mit einer Überdosierung an Vit. K bei Neugeborenen verhält, welche das überschüssige Vitamin nicht so einfach wie Erwachsene ausscheiden können.

          Die HiPP Forschung sehe ich nicht als eine unabhängige Institution an.

    3. Wie wäre es denn mal mit Angabe von wissenschaftlichen Quellen, die die Hypothese belegen, dass das Vitamin K in der Muttermilch nicht ausreicht? Das würde mich mal stark interesseren worauf dieser Glauben aufbaut?! Tierstudien an Vierbeinern könne ja wohl kaum die Grundlage hierfür sein oder?

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