Du bist im letzten Trimester Deiner Schwangerschaft angekommen und spürst immer häufiger ein Ziehen im Rücken oder Unterbauch? Kein Grund zur Sorge, Dein Körper setzt zum Endspurt in der Schwangerschaft an und begleitet diesen mit Vorwehen. Wie Du Vorwehen erkennen kannst und welchen Sinn sie bei der Vorbereitung auf die Geburt haben, darüber möchte ich heute berichten.
Was sind Vorwehen und wann treten sie auf?
Bei den Vorwehen handelt es sich, ähnlich wie bei den Übungswehen, mit denen ich mich in meinem letzten Artikel beschäftigt habe, um Schwangerschaftswehen, die nicht unmittelbar zur Geburt führen.
Allerdings treten sie vermehrt im letzten Drittel der Schwangerschaft auf und werden in Deutschland ab der 36. SSW als Senkwehen bezeichnet.
Vorwehen dienen, ähnlich den Übungswehen, dem Training der Gebärmutter, haben aber ein bisschen mehr Kraft. Das äußert sich vielleicht dadurch, dass sie deutlich länger sind als zuvor, in manchen Fällen sind sie auch durchaus so kräftig, dass Du kurz in der Bewegung innehalten und etwas bewusster atmen musst. Meist werden sie als ziehenden Schmerz in Rücken und Unterbauch geschildert, manche Frauen geben auch einen stechenden Schmerz in der Scheide an.
Senkwehen treten klassischerweise abends oder in der Nacht auf, gerne auch zwei, drei Nächte hintereinander und können über ein bis zwei Stunden so kräftig sein, dass Du nicht schlafen kannst.
Muss ich mit Vorwehen zum Arzt/ ins Krankenhaus?
Aus medizinischer Sicht nicht. Dennoch kommen viele Frauen mit Vorwehen aus Unsicherheit meist im Kreißsaal vorbei, weil es ja theoretisch auch immer sein könnte, dass die Geburt losgeht. Das ist völlig ok und muss Dir gar nicht unangenehm sein. Es schadet nicht, auch mal per CTG nach dem Baby zu schauen und wenn alles gut und der Muttermund nicht geöffnet ist, gehst Du einfach wieder heim. Wenn es Dir aber gut geht, das Baby sich weiterhin bewegt und keine Blutung auftritt, bedarf es bei Vorwehen oder Senkwehen keiner Kontrolle.
Was machen Senkwehen?
Wie der Name es bereits vermuten lässt, sorgen diese Vorwehen dafür, dass das Baby nach unten gesenkt wird und das kindliche Köpfchen Bezug zum mütterlichen Becken aufnimmt.
Positiver Nebeneffekt für Dich als Mama kann sein, dass Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit und Kurzatmigkeit nochmal deutlich gemildert werden.
Manche Frauen merken lediglich daran, dass der Bauch tiefer sitzt oder die oben erwähnten Beschwerden sich gebessert haben, dass die Gebärmutter gearbeitet hat und haben bewusst nie Senkwehen gespürt. Bei anderen bleibt der Bauch trotz Senkwehen eher hoch und das Köpfchen tritt nicht richtig ins Becken ein.
Aus eigener Erfahrung und aus meinen fünfzehn Jahren im Beruf kann ich sagen, dass all das keinerlei Konsequenz für die letztendliche Geburt hat. Weder was deren Dauer, noch was die Empfindung der Wehen angeht. Vertrau einfach ein bisschen auf Dich, Dein Baby und Deinen Körper, Ihr werdet das als Team schon hin bekommen.
Können die Beschwerden bei Vorwehen oder Senkwehen gelindert werden?
Das kann individuell sehr unterschiedlich sein. Während der einen Frau Bewegung total gut tut, möchte die andere lieber liegen. Generell kann Wärme helfen, entweder lokal in Form eines Wärmekissens im Kreuz oder als warme Dusche oder Badewanne für den ganzen Körper. Auch eine sanfte Kreuzbeinmassage kann angenehm sein.
Medikamente wie Buscopan oder auch homöopathische Krampflöser können die Beschwerden lindern und werden auch manchmal eingesetzt. Allerdings sollten Sie nur nach vorheriger Kontrolle der Herztöne und des Muttermundes in Rücksprache mit Arzt oder Hebamme eingenommen werden.
Auch wenn diese letzten Wochen der Schwangerschaft anstrengend und Kräfte zehrend sind, versuche, sie so gelassen wie möglich zu verbringen und hab keine Angst, schon erschöpft und fertig in die Geburt zu starten. Du wirst erstaunt sein, welche Kraftreserven Du noch mobilisieren kannst, wenn die Geburt los geht ;-)
Guten Morgen ☀️
ich hätte dazu auch eine Frage und zwar wenn diese Senkwehen eintreten dauert es dann noch sehrnlange bis das Kind kommt oder ist das unterschiedlich?
Ich hatte die letzten zwei Nächte starke Probleme und war mir ziemlich sicher das die Geburt noch nicht losgeht weswegen ich auch nicht ins Krankenhaus gefahren bin…
gestern hatte ich aber immense schmerzen zusätzlich im Bein. Hauptsächlich im Oberschenkel.
Jetzt heute morgen geht es mir wieder ziemlich gut nur abends bis nachts war es sehr schlimm Baden hat bei mir leider nicht geholfen eben so wenig wie Bewegung …
Kann man sonst noch etwas dagegen tun? (Ich bin seit gestern in der 36. Woche ☺️)
Hallo liebe Meike,
wenn Du starke Schmerzen hast, wende Dich bitte am besten direkt an Deine betreuende Hebamme, an Deine Frauenärztin oder ruf mal in der Geburtsklinik an. Sicher ist sicher. Unsere Hebammen können hier nur allgemeine Tipps geben, aber aus der Ferne keine Diagnose stellen oder individuelle Empfehlungen geben.
Wir wünschen Dir alles Gute für die bevorstehende Geburt!
Dein Babyartikel.de Team
Ich habe eine Frage darf Man sich trz das man eine vorwehe (senkwehe hatte) bewegen großartig?
Liebe Anne,
wenn die Schwangerschaft normal verlaufen ist und es keinerlei gesundheitlichen Problene gibt, spricht nichts gegen Bewegung – solage Du Dich dabei wohlfühlst. Wir können hier aber nur allgemeine Ratschläge geben und die Beratung durch Deinen Arzt oder Hebamme keinesfalls ersetzen! Wenn Du unsicher bist, frag bitte Deinen Arzt oder Deine Hebamme, wie Du Dich verhalten solltest.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich und Dein Baby,
Dein Babyartikel.de Team