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Wadenwickel bei Baby & Kleinkind – Richtig anwenden, Fieber schonend senken


Wadenwickel sind ein altbewährtes Hausmittel gegen Fieber. Während viele Naturheilverfahren keine nachgewiesene Wirkung besitzen, sieht das bei den feuchten Umschlägen anders aus. Sie helfen tatsächlich dabei, die Körpertemperatur zu reduzieren. Deshalb werden Wadenwickel bei Baby und Kleinkind gerne genutzt, um Fieber zu senken. Wie Du die Umschläge an den Beinen richtig anwendest und welche wichtigen Punkte dabei zu beachten sind, erfährst Du in diesem Beitrag.

Fieber ist gut!

Babys und Kleinkinder haben oft eine erhöhte Temperatur oder Fieber. Das ist bei ansonsten gesunden Kids kein Grund zur Sorge, denn Fieber ist keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom.

Der Körper kämpft mit allen Mitteln gegen einen Erreger. Dazu nutzt er auch den Anstieg der Körpertemperatur, weil viele Viren und Bakterien bei Temperaturen über 38,5 °C absterben.

Übrigens spricht man bei Kindern auch ab genau dieser Temperatur von Fieber. Bei Temperaturen darunter handelt es sich um erhöhte Körpertemperatur. Außer bei Säuglingen unter 3 Monaten, bei ihnen gelten bereits 38 °C als Fieber.

  • Fieber bei Kindern ab 38,5 °C
  • Fieber bei Säuglingen unter 3 Monate ab 38 °C

Fieber ist im ersten Schritt also ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem Deines Babys gewissenhaft arbeitet. Falls Du den Verdacht hast, dass Dein Baby oder Kleinkind eine erhöhte Körpertemperatur hat, dann miss am besten mit einem guten Fieberthermometer nach.

 

In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du richtig und gleichzeitig sanft beim Baby Fieber misst.

Wie funktionieren Wadenwickel?

Wadenwickel sind feuchte Umschläge, die um die Unterschenkel gelegt werden. Sie kühlen die Haut und auch die Körpertemperatur ab.

Das funktioniert, indem die Feuchte aus dem Wadenwickel auf der heißen Haut der Babys und Kleinkinder verdunstet. Dadurch entsteht Verdunstungskälte, ähnlich wie beim Schwitzen. Sie entzieht dem Körper etwas Temperatur, wodurch sich das Fieber um 0,5 bis zu 2 °C senken lässt.

Der Kältereiz wirkt sich zusätzlich auf das vegetative Nervensystem der Kinder aus. Er regt den Stoffwechsel und Blutdruck an. Außerdem fangen die kleinen Patienten an, tiefer zu atmen. Neben der Senkung des Fiebers helfen die Wadenwickel bei:

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  • Innerer Unruhe
  • Benommenheit
  • Kopfschmerzen

Es gibt weitere Optionen, um die Körpertemperatur zu reduzieren. Allerdings sind Wadenwickel (wenn sie richtig angewendet werden) besonders schonend für den Kreislauf des kleinen Patienten. Wadenwickel eignen sich, wenn hohes Fieber gesenkt werden soll.

Anleitung Wadenwickel bei Baby und Kleinkind

Damit die Wadenwickel bei Deinem Baby das Fieber senken, ohne seinen Kreislauf zusätzlich zu belasten, müssen sie korrekt angewendet werden.

Das gibt es bei Wadenwickeln zu beachten:

  • Material: Verwende ausschließlich Naturmaterialien wie Baumwolle.
  • Schichten: Ein Wadenwickel besteht in der Regel aus 3 Schichten.
  • Sitz: Legen den Wadenwickel beim Baby oder Kleinkind so an, dass er straff sitzt. Er sollte das gesamte untere Bein vom Knöchel bis zum Knie bedecken. Es werden beide Unterschenkel separat umwickelt.

Anleitung Wadenwickel:

  1. Innentuch: Das feuchte Innentuch kommt direkt auf die Haut Deines Kindes. Du kannst eine Mullwindel, ein Baumwoll- oder Leinentuch dafür verwenden. Auch ein handelsübliches Geschirrtuch eignet sich. Lass sich das Innentuch mit handwarmem Wasser vollsaugen. Die empfohlene Temperatur liegt bei 28 bis 32 Grad Celsius. Wringe es sorgfältig aus und lege um den gesamten Unterschenkel herum. Achte darauf, dass dabei keine Falten entstehen.
  2. Mitteltuch: Lege ein trockenes Tuch um die unterste Schicht. Es nimmt die überflüssige Nässe auf. Das Innentuch sollte komplett bedeckt werden. Du kannst auch einen Kniestrumpf für diese Schicht verwenden. Schneide am besten den Fuß des Strumpfes ab.
  3. Außentuch: Nimm ein trockenes Wolltuch oder ein Frotteehandtuch, das Du unter die Unterschenkel Deines Babys legst.

Wichtiges zur Anwendung von Wadenwickeln bei Babys und Kleinkindern

Es gibt einige wichtige Punkte, die Du bei den Wadenwickeln beim Baby und Kleinkind unbedingt im Hinterkopf behalten solltest. Ansonsten könnte eine negative Wirkung entstehen.

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  • Benutze nie kaltes Wasser für die Wadenwickel, denn es belastet den Kreislauf des fiebernden Kindes zu stark.
  • Verwende keine luftundurchlässigen Materialien wie Alufolie, Gummi oder Frischhaltefolie für die Wadenwickel. Die Flüssigkeit kann dabei nicht verdunsten. Als Folge käme es zu einem Wärmerückstau, der die Körpertemperatur zusätzlich erhöht.
  • Bei hohem Fieber ab 39 °C solltest Du die Temperatur nicht um mehr als um 1 °C senken. Denn ansonsten könnte der Kreislauf zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Du darfst Wadenwickel nur machen, wenn sich die Haut Deines Kindes warm anfühlt und wenn das Baby oder Kleinkind nicht friert.

Wadenwickel frühestens ab 6 Monate

Wenn Du Wadenwickel beim Baby gegen Fieber einsetzen möchtest, sollte der Säugling mindestens 6 Monate alt sein. Einige Experten sprechen sogar davon, die Anwendung erst ab dem 18. Lebensmonat zu nutzen.

Falls Dein Baby jünger als 3 Monate ist und fiebert, suche immer einen Arzt auf. Grundsätzlich ist es stets sinnvoll, bei einem fiebernden Baby oder Kleinkind den Kinderarzt einzuschalten.

Wie oft und wie lange darfst Du Wadenwickel beim Baby anwenden?

Du solltest Wadenwickel bei Kindern nur machen, wenn das Fieber auf über 39 °C ansteigt. Manche Experten raten sogar dazu, die Anwendung erst bei mindestens 40 °C zu starten. Diese Temperatur wird im Idealfall im Po gemessen. Beratschlage Dich mit einem Arzt, bevor Du die feucht-nassen Tücher um die Unterschenkel wickelst.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt außerdem, die Tücher alle 3 Minuten zu wechseln und die Anwendung nicht länger als insgesamt 20 Minuten durchzuführen.

Ersetze den Wickel auf jeden Fall dann, wenn er warm ist. Ansonsten kann es zu einem Hitzestau kommen. Am besten gehst Du abwechselnd vor. Tausche zunächst den ersten Wickel aus, dann den zweiten, anschließend wieder den ersten und nun den zweiten.

Bleib die gesamte Zeit über bei Deinem Kind. Falls es anfängt, sich unwohl zu fühlen oder zu frieren, nimm die Wadenwickel umgehend ab.

Vorsicht: Wann Du unter keinen Umständen Wadenwickel bei Babys und Kleinkindern machen darfst

Sind die Arme, Hände, Beine und/oder Füße Deines Kindes kalt, darfst Du keine Wadenwickel anwenden. In diesem Fall zentralisiert sich der Kreislauf, um die inneren Organe besonders gut zu versorgen. Währenddessen werden die Extremitäten weniger durchblutet, weshalb sie sich kühl anfühlen.

Wenn Du nun Wadenwickel machst, kann der Organismus Deines Babys oder Kleinkinds in die Irre geführt werden. Der Körper reagiert darauf womöglich, indem er noch mehr Hitze produziert, um die Gliedmaßen zu erwärmen. Dadurch könnte die Körpertemperatur noch weiter ansteigen.

Gleiches gilt bei Schüttelfrost. Auch bei einem vermuteten Harnwegsinfekt raten Ärzte von Wadenwickeln ab.

Keine Wadenwickel:

  • wenn sich Arme, Hände, Beine, Füße des Kindes kalt anfühlen
  • bei Schüttelfrost
  • bei Verdacht auf einen Harnwegsinfekt

Wadenwickel Baby & Kleinkind: Zusammenfassung

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  • Wadenwickel eignen sich, um hohes Fieber ab 39 °C zu senken.
  • Wende sie erst bei Babys ab mindestens dem 6. Lebensmonat an.
  • Wadenwickel bestehen aus 3 Schichten, wobei eine Lage mit handwarmen Wasser angefeuchtet wird.
  • Wadenwickel spätestens dann auswechseln, wenn er warm geworden ist. Ansonsten bildet sich ein Hitzestau.
  • Nutze nur natürliche und luftdurchlässige Materialien.
  • Es dürfen niemals Wadenwickel bei kalten Händen, Armen, Füßen und Beinen gemacht werden oder wenn das Kind friert.
  • Besprich Dich immer mit einem Kinderarzt, bevor Du bei Babys und Kleinkindern fiebersenkende Maßnahmen ergreifst.

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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