Wärmekissen fürs Baby – brauche ich das wirklich? Du hast sicher selbst schon einmal ein Körnerkissen oder Wärmekissen benutzt. Aber macht die Verwendung auch bei Deinem kleinen Schatz Sinn? Oh ja, und ob! Wir zeigen Dir die besten Produkte und beantworten Dir all Deine Fragen rund um das kuschelig warme Thema.
Wärmekissen Baby: Wofür brauche ich das?
Wenn Dein Baby bereits auf der Welt ist, hast Du bestimmt schon Deine (leidvollen) Erfahrungen damit gemacht: Die Kleinen haben gerade in den ersten 12 Lebenswochen oft und regelmäßig mit Bauchschmerzen, den so genannten 3-Monats-Koliken, zu kämpfen. Wahrscheinlich hast du schon einiges versucht – der berühmte Fliegergriff, eine leichte Bauchmassage oder viel tragen. Und nichts hat so wirklich geholfen?
Ideal bei Bauchschmerzen in den ersten Lebenswochen
Hier empfehlen wir Dir auf jeden Fall Wärme – und zwar ein Wärmekissen oder Körnerkissen für Dein Baby. Klingt naheliegend – und trotzdem bist Du nicht darauf gekommen? Können wir total verstehen. Die erste Zeit mit Baby ist alles andere als ein Wellness-Urlaub. Deshalb erklären wir Dir hier alles rund um das Thema Wärmekissen beim Baby.
Ab wann Du ein Wärmekissen oder Körnerkissen bei Deinem Baby benutzen kannst
Wenn Du auf die Temperatur des Wärmekissens achtest, spricht nichts dagegen, es von Anfang an zu verwenden. Besonders wichtig: Das Wärmekissen oder Körnerkissen sollte explizit für Babys sein. Warum? Weil es sonst auf Babys Bauch zu schwer ist. Die kleinen Kissen sind genau auf Babys ausgerichtet. Heißt: Die Wärmehelfer sind nicht nur besonders klein, sondern auch besonders leicht im Eigengewicht. Ganz davon abgesehen, dass Dein kleiner Schatz unter einem Körnerkissen für Erwachsene geradezu verschwinden würde.
Wärmekissen Baby: Womit ist das Kissen gefüllt?
Wärme- oder Körnerkissen können unterschiedliche Füllungen haben. Den genauen Inhalt findest Du meist in der Produktbeschreibung oder auf dem Waschzettel des Kissens.
Folgende Füllungen sind die Gängigsten:
- Traubenkerne
- Dinkel
- Hirse
- Kirschkerne
- Hirse
- Leinsamen
- Rapssamen
Wärmekissen Baby: Hilft es bei Blähungen? Und wie wende ich es an?
Hier gilt selbstverständlich wieder: Jedes Baby ist unterschiedlich. Und jedem Baby helfen andere Dinge bei Blähungen. Jedoch: Mit Wärme kannst Du generell nichts falsch machen. Wenn Du selbst Bauchschmerzen hast, ist die Vorstellung von einem wärmenden Helferlein auf dem Bauch auch eher positiv behaftet, richtig? Das Gleiche gilt auch für Dein Kleines. Wärme ist entspannend, löst Krämpfe und wirkt beruhigend.
Unsere Tipps für eine entspannte Anwendung
Wenn Du das Wärmekissen auf Babys Bauch legst, während es gemütlich auf dem Rücken liegt, versuche mit den kleinen Beinen Fahrrad zu fahren (die Füße leicht festhalten und sanfte Kreise mit den Beinchen andeuten). Das wirkt besonders entkrampfend.
Wärmen + kuscheln = ein glückliches Baby
Ein weiterer Tipp: Lege das Wärmekissen auf eine Krabbeldecke und dann Dein Baby in Bauchlage darauf. So drückt das warme Kissen ganz leicht auf Babys Bauch und wirkt dadurch sanft entspannend.
Andere Möglichkeit: Lege das Wärmekissen auf Dich und nimm Deinen kleinen Schatz so auf den Arm, dass das Kissen auf der Höhe seines Bäuchleins liegt. So wird Dein Baby nicht nur vom Wärmekissen oder Kirschkernkissen gewärmt, sondern zusätzlich auch noch von Dir gekuschelt. Win-win sozusagen.
Warum keine Wärmflasche für mein Baby? Deshalb ist ein Wärmekissen besser
Es gibt mehrere Punkte, die gegen eine Verwendung von Wärmflaschen bei Deinem Baby sprechen. Zum Einen ist selbige gefüllt viel zu schwer. Zum Anderen ist das Ganze viel zu gefährlich! Eine Wärmflasche wird üblicherweise mit heißem Wasser befüllt. Selbst mit Schutzhülle ist sie noch sehr heiß. Wärmekissen oder Körnerkissen erreichen diese extreme Wärme nicht. Hier wird die Wärme unter dem körnigen Inhalt gleichmäßig verteilt.
Und der wichtigste Punkt: Eine Wärmeflasche kann undicht werden und auslaufen. Was dann passiert, müssen wir Dir nicht erklären. Verbrennungen oder Verbrühungen sind vorprogrammiert. Also Finger weg!
Wärmekissen beim Baby: Wie lange am Stück darf ich es verwenden?
Wenn Du bei Deinem Baby zum ersten Mal ein Wärmekissen verwendest, taste Dich langsam heran. Schau, wie Dein kleiner Schatz auf die Verwendung reagiert. Die meisten Babys entspannen sich durch Wärme zusehend. Ist das bei Euch nicht der Fall, dann gib Deinem Kind Zeit, sich daran zu gewöhnen. Selbst wenige Minuten können für Entspannung sorgen.
Die Wärmewirkung des Kissens hält je nach Füllung für circa 20 Minuten an. Danach solltest Du das Wärmekissen aus der Nähe Deines Kindes entfernen. Zum einen ist ein abgekühltes Kissen nicht besonders angenehm, zum anderen könnte Dein kleiner Schatz es sich in einer unbemerkten Minute vor sein Gesicht schieben.
Wärmekissen Baby: Kann ich das im Kinderwagen benutzen?
Wärmekissen sind im Herbst und Winter ideal, um den Kinderwagen vorzuwärmen. Meist steht dieser im kühlen Hausflur oder sogar in der kalten Garage. Du kannst Dir sicher vorstellen, welche Temperaturen dann in der Babywanne herrschen – keine angenehmen.
Trick 17: Das Wärmekissen vor Eurem Ausflug in den Fußsack oder die Kuscheldecke legen, nach 20 Minuten entfernen und auf Deinen kleinen Schatz wartet ein wohlig warmes Plätzchen!
Wärmekissen vor dem Spaziergang entfernen
Von der Verwendung eines Wärmekissens während des Spaziergangs ist jedoch abzuraten. Außer, Du wohnst in Sibirien. Dein Baby ist sicher bereits warm angezogen und liegt im warmen Fußsack. Nun noch ein Wärmekissen dazu zu legen ist nicht ratsam. Auch wenn die Gefahr der Überhitzung bei kalten Temperaturen sehr gering ist, kann sich jedoch die Wärme an einer Stelle sammeln. So ist beispielsweise Babys Bauch wunderbar warm, die Füße jedoch eiskalt.
Sind Wärmekissen gesund für mein Baby?
Wenn Dein Baby unter Bauchschmerzen oder Blähungen leidet, ist das Wärmekissen eine tolle Lösung, die zur Linderung der Beschwerden führen kann. Voraussetzung für den Einsatz ist selbstverständlich, dass Dein kleiner Schatz bei der Verwendung des Wärme- oder Getreidekissens vollkommen gesund ist.
Wenn Du ein Wärmekissen aber bei einem fiebernden Kind verwendest, kann dies schnell zu einem weiteren Anstieg der Körpertemperatur führen. Auch bei anderen Beschwerden oder Krankheiten ist die Anwendung nicht ratsam. Falls Du unsicher bist, ziehe Eure Kinderärztin oder Deine Hebamme zu Rate.
Wie lange muss ich das Getreidekissen oder Kirschkernkissen erwärmen?
Das Wärmekissen heizt sich im Backofen am besten auf. Heize diesen dafür auf eine Temperatur von maximal 100 Grad vor. Je jünger Dein Baby, desto geringer die Wärme. Zum Aufheizen des Kissens reichen etwa 5 Minuten (entferne vorher unbedingt die Schutzhülle!).
Ist das Wärmekissen angenehm warm? Mach‘ den Pulstest!
Danach entnimmst Du es vorsichtig, schüttelst es leicht zur besseren Verteilung der Wärme und machst den Pulstest. Dafür legst Du das Wärmekissen auf dein Handgelenk. Fühlt es sich angenehm warm an? Dann ist es auch bereit für den Einsatz an Deinem kleinen Schatz. Wenn es sich am Puls zu warm anfühlt, warte unbedingt ab, bis das Kissen eine niedrigere Temperatur erreicht hat.
Wärmekissen in die Mikrowelle? Besser nicht!
Du möchtest das Wärmekissen für Dein Baby schnell und einfach in der Mikrowelle aufwärmen? Hier ist absolute Vorsicht geboten. Einige Hersteller raten davon ab, bei anderen musst Du Dich unbedingt exakt an die Vorgaben halten. Das kann allerdings schnell schief gehen, beispielsweise wenn Du im entscheidenden Moment nicht weißt, wie viel Watt Deine Mikrowelle hat.
Zu hohe Hitze der Mikrowelle kann zu Feuer führen
Die Mikrowelle heizt Dinge auf, in dem sie ihnen punktuell Feuchtigkeit entzieht. Das Körner- oder Kirschkernkissen ist ohnehin bereits sehr trocken. Trifft zu viel Hitze auf das Wärmekissen, kann schnell ein Feuer entstehen. Klingt dramatisch, ist aber leider keine Seltenheit. Noch dazu können die sogenannten Hot Spots, die beim Erwärmen in der Mikrowelle entstehen, außerdem zu Verbrennungen auf der Haut führen.
Fazit: Lass‘ lieber die Finger davon und heize das Wärmekissen für Dein Baby im Backofen auf.
Was wärmt besser: Kirschkerne oder Getreide?
Hier ist das Getreidekissen klar im Vorteil. Durch seine vielen, kleinen Bestandteile hat es mehr Dichte als ein Kirschkernkissen und hält somit auch besser die Wärme gespeichert. Ein Kirschkernkissen für Babys ist zwar meist leichter, kann jedoch die Wärme nicht besonders lange halten. Dies liegt zum einen an der geringeren Dichte – zwischen den einzelnen Kirschkernen entstehen im Kissen Lücken – zum anderen an den getrockneten Kirschkernen, die in diesem Zustand fast hohl sind und deshalb die Wärme nicht so lange behalten können.
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