Babybrei breifrei Warum wir unserem Baby keine Brei geben

Warum wir unserem Baby keinen Brei geben


Manche bekommen ihn schon mit wenigen Wochen, viele erst mit 6 Monaten: den ersten Brei. Für Eltern wie auch für die Kleinsten ist das ein großes Ereignis, eine große Umstellung. Von reiner Milchnahrung hin zu festem Essen. Auch unser Baby hat die 6 Monate voll und wir haben mit Beikost begonnen. Allerdings nicht mit Brei.

Bei einer Freundin habe ich es zum ersten Mal erlebt: ihre Kleine, mittlerweile 10 Monate, isst ganz normales Essen. Keinen Brei. Den hat sie nämlich partout nicht angenommen, während sie Fingerfood und feste Nahrung genüsslich in sich hineinstopft. So hat sie mit 8 Monaten zum Frühstück eine Banane, eine Birne und dazu ein Butterbrot vertilgt. Breifrei. Baby-led-weaning. Egal, wie man es nennt, dahinter steht eine ganze Reihe an Überlegungen und Gründen, nicht den traditionellen Weg mit Babybrei zu gehen.

Vorteil für uns: weniger Aufwand

Der Grund, der mich letztendlich restlos überzeugt hat: kein Brei bedeutet auch weniger Stress: kein gesondertes Kochen, kein Mitschleppen oder Einkaufen von Gläschen, kein Suchen nach einer Möglichkeit, diese unterwegs zu erwärmen. Kein Kind füttern und dann selbst essen, kein Betteln, dass das Baby noch ein Löffelchen nimmt, weil dann die geplante Menge erreicht wäre oder das Gläschen leer.

Zahlreiche Vorteile fürs Baby

Gleichzeitig hat Fingerfood aber auch einige Vorteile für unser Baby: Unser Kleiner darf Nahrung in ihrer ursprünglicher Form kennenlernen. Also nicht nur den Geschmack, sondern auch die Konsistenz, Form und Farbe. Mit Händen und Mund kann er die Beschaffenheit in Verbindung setzen mit dem Geschmack und selbst enscheiden, was ihm schmeckt und was nicht. Meistens bekommt er mehr als ein Nahrungsmittel angeboten und kann, je nach Vorliebe, sich länger oder auch gar nicht mit etwas beschäftigen.

Außerdem lernt er auf diese Weise verschiedene einzelne Geschmacksrichtungen kennen, getrennt voneinander und nicht schon vermischt wie in vielen Breis.

Sale

Unser Kind ist Teil des Familientisches und nimmt gleichberechtigt an Mahlzeiten teil. Er muss weder alleine Essen noch zusehen, wie wir ohne ihn essen. Er kann das tun, was Kinder am liebsten mögen: dasselbe wie die Erwachsenen. Weil wir ihn nicht gesondert füttern müssen, sondern er selbständig isst, kann er seine Konzentration selbst steuern – ob er lieber uns beobachtet oder sich auf seine Mahlzeit konzentriert, bleibt ihm überlassen.

Ein Kind, das selbst entscheiden darf, wann es wie viel isst, verlernt nicht, auf Sättigungsgefühl zu hören. Unser Kleiner entscheidet selbst, wann er nicht mehr möchte oder etwas anderes für wichtiger erachtet. Keine Flugzeuggeräusche zu einem sich annähernden Löffel oder Ablenkung, um den Löffel möglichst sauber in den Mund zu bekommen. Alles, was er nicht isst, bekommt er aktuell eben dann, wenn er wieder Hunger hat, über die Muttermilch. Solange, bis er selbst genug isst und sich sozusagen selbst abstillt. Bei mir hat das als Kind übrigens super geklappt, ich wollte die Brust nicht mehr, als ich ca. 1 Jahr alt war.

Durch das Essen von Fingerfood wird übrigens auch die Feinmotorik und die Hand-Mund-Koordination geschult. Es ist faszinierend, wie schell er von unkoordiniertem Hand-ins-Essen-Klatschen dazu übergegangen ist, gezielt nach Stückchen zu greifen und – ganz ohne Pinzettengriff – aus seiner Faust in den Mund zu befördern.

Auch die Gesichts-, Mund- und Zungenmuskulatur wird dabei trainiert, was sich meist positiv auf die Sprachentwicklung auswirkt. Es ist nämlich gar nicht so einfach, z.B. ein Stück Tomatenhaut vom Gaumen zu entfernen, das war mir bis vor kurzem gar nicht mehr so klar.

Noch mehr umfassende Infos zum Thema Baby led weaning findest Du in unserem Artikel „Baby led weaning: Fingerfood statt Babybrei“.

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