Wassergymnastik ist eine tolle Möglichkeit, um sich in der Schwangerschaft sportlich zu betätigen. Dies kann ich sowohl als Hebamme, als auch durch persönliche Erfahrung behaupten. Wenn man sich im Wasser wohl fühlt und eine unauffällige Schwangerschaft hat, sollte man sich als werdende Mama, Wassergymnastik nicht entgehen lassen.
Ist Wassergymnastik ein Ersatz oder eine Ergänzung zu einem Geburtsvorbereitungskurs?
Für eine Erstgebärende ist Wassergymnastik kein Ersatz für einen umfassenden Geburtsvorbereitungskurs, aber eine tolle Ergänzung. Für Mehrgebärende, die schon einmal einen klassischen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben, ist ein Wassergymnastikkurs eine tolle Alternative.
Was geschieht bei der Wassergymnastik?
Das schönste an der Wassergymnastik ist, dass Frau sich durch die Auftriebskraft des Wassers leicht und beweglich fühlt. Man hat das Gefühl zu schweben. Ich war nach jeder Stunde erstaunt, wie es sich anfühlt, wenn man nach dem Verlassen des Wassers wieder das komplette Körpergewicht selbst tragen muss. Durch den Wechsel an aktiven und entspannten Phasen wird der Kreislauf angeregt und die Muskulatur gestärkt, gedehnt und gelockert. Die Körperhaltung stabilisiert sich und beugt somit Rückenschmerzen vor.
Weitere Vorteile von Wassergymnastik…
- Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und somit günstig für den Geburtsverlauf
- Durchblutungsfördernd und somit bessere Sauerstoffversorgung für Mutter und Kind
- Wasseransammlungen im Körper werden zurückgedrängt und die Nierentätigkeit angeregt
- Wirbelsäule, Sehnen, Gelenke und Bänder werden entlastet, dies lindert oder verhindert zum Beispiel Rückenschmerzen
- Beugt Krampfadern vor
- Stärkung der Atemmuskulatur, somit wird das Atmen unter der Geburt erleichtert
- Erfahrungsaustausch und Kontakt mit anderen Schwangeren
Gut zu wissen….
Der Kurs sollte von einer Hebamme geleitet werden, die eine spezielle Zusatzqualifikation für Wassergymnastik besitzt. Je nach Größe des Schwimmbeckens sind in einem Kurs im Durchschnitt 8-10 Kursteilnehmerinnen. Das Wasser sollte nicht zu tief sein. Eine Wassertiefe von etwa 1,40 cm ist optimal, da sonst kleinere Frauen Probleme bei den Übungen haben. Am angenehmsten ist es, wenn das Wasser eine Wassertemperatur zwischen 30 – 32 Grad hat. Geeignet ist die Wassergymnastik für werdende Mütter ab der 12. Schwangerschaftswoche. Informieren sie sich bei ihrer Krankenkasse, ob sie die Kosten für einen Wassergymnastikkurs übernimmt. Die meisten Krankenkassen machen dies, wenn der Kurs ein Ersatz für einen klassischen Geburtsvorbereitungskurs ist. Übernehmen sie die Kosten nicht, liegen diese meistens zwischen 80 und 100 Euro. Vor und nach dem Kurs sollte dringend der Blutdruck und Puls gemessen werden. Auch zwischen den Übungen sollten Pulskontrollen erfolgen. In der Regel verlangt die Hebamme zur ersten Kursstunde ein Unbedenklichkeitsattest vom Frauenarzt, der darin bestätigt dass die Schwangerschaft unauffällig verläuft. Besprechen sie mit ihrer Hebamme oder ihrem Frauenarzt ob bei ihrer Schwangerschaft etwas gegen die Wassergymanstik spricht.