Bei der Wahl des Schnullers habt Ihr die Qual der Wahl. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich Farbe und Design sondern auch in puncto Material und Form. Hier ein paar Fakten zu den aktuellen Modellen.
Das sagen die Experten
Man unterscheidet die kiefergerechte Form, bei der die Unterseite abgeflacht ist, die symmetrische Form, bei der die Oberseite identisch mit der Unterseite ist sowie die Kirschform mit einem ballonartigen Saugerteil. Letztere wird von Kieferorthopäden und Zahnärzten weniger empfohlen, da Kirschform-Schnuller Druck auf den Gaumen ausüben können. Zahnärzte empfehlen daher häufig die kiefergerechte Form. StillberaterInnen und LogopädInnen beanstanden dagegen immer wieder zu feste, kaum dehnbare oder vorgeformte Flaschensauger und raten eher zu Schnullern in Brustwarzenform, hergestellt aus weichem, nachgiebigem Latex. Die symmetrischen Schnuller haben den Vorteil, „immer richtig herum“ in Babys Mund zu stecken.
Bei Schaft und Schild sind sich die Fachleute weitgehend einig: Der Schaft, also das Stück zwischen vorderem Saugerteil und Schild, sollte möglichst schmal sein. Das Schnuller-Schild sollte idealerweise Löcher haben, die verhindern, dass sich der Schnuller an Babys Mund festsaugen kann. Durch sie kann Babys Haut außerdem besser atmen.
Die handelsüblichen Nuckel gibt es in zwei bis drei Größen für Kinder zwischen sechs und 18 Monaten. Damit sich Babys Kiefer gut entwickeln kann, ist es wichtig, auf die Altersempfehlungen zu achten.
Latex oder Silikon?
Als Latex bezeichnet man Kautschuk in seiner flüssigen Form. Latex ist sehr elastisch und reißfest, hat aber den Nachteil, dass es schneller altert und sich auch schon mal verfärbt. Latexsauger sollten deshalb alle 4 bis 6 Wochen ausgetauscht werden. Silikon ist ein strapazierfähiger Kunststoff, der Dauernuckeln und häufiges Auskochen gut aushält. Noch vor einigen Jahren hieß es, ein Silikonschnuller könne mit den ersten Zähnchen leicht zerbissen werden. Aktuelle Tests widerlegen dies.
Das Schild der handelsüblichen Schnuller besteht meist aus Kunstoffen (dabei auf den Hersteller-Hinweis BPA-frei achten!). Außerdem gibt es Latex-Schnuller, bei denen nicht nur der Sauger sondern auch das Schild aus Latex bestehen. Egal ob Ihr ein Modell aus Silikon oder Latex wählt: Vor dem ersten Gebrauch sollte der Schnuller auf jeden Fall ausgekocht werden. So werden Produktionsrückstände weitestgehend entfernt. Auch danach ist Hygiene wichtig: Tägliches Abkochen (oder vaporisieren) verringert die Anzahl der Keime, die den Schnuller besiedeln.
Tipp: Ökotest hat im Ratgeber Kleinkinder 2014 Silikon-Schnuller auf ihre Inhaltsstoffe und ihre Bissfestigkeit hin getestet. Hier geht es zum Test.
Wie lange sollte man den Schnuller einsetzen?
Idealerweise ist um den ersten Geburtstag herum Schluss mit dem Schnuller. Denn auch, wenn der Schnuller kiefergerecht geformt ist: Häufiger Gebrauch führt zu Kieferschäden. Vielleicht ist Euer Baby zufrieden, wenn es nur hin und wieder „schnullert“. Etwa beim Einschlafen, oder wenn es aufgeregt ist. Haltet die Schnullerphasen kurz und steckt den Schnuller nachts nicht nach, wenn Euer Baby nicht danach verlangt.