Selbstgemacht ist immer noch am besten: Diese Devise gilt für viele Eltern auch beim Babybrei. Besonders beim Beikoststart ist es für Dich vielleicht besonders wichtig, Deinem Schatz frisch zubereiteten Brei zu servieren. Dazu gehören natürlich auch gut ausgewählte Zutaten. Wenn bei Dir die Frage aufkommt, welches Öl Du für den Babybrei verwenden solltest: Wir haben alle Infos zum Thema Beikostöl für Dich.
Als empfehlenswert gelten:
- Rapsöl
- Maiskeimöl
- Sonnenblumenöl
- Leinöl
- Weizenkeimöl
Weitere Tipps:
➔ Gib das Öl erst kurz vor dem Füttern zum Brei
➔ Auch kaltgepresstes Öl ist für Babybrei erlaubt
➔ Friere selbstgekochten Brei ohne Öl ein
➔ Spezielles Beikostöl ist nicht notwendig
Warum gehört Öl in den Babybrei?
Wenn Dein Baby in den Anfangsmonaten gestillt wird oder fertige Milchnahrung bekommt, kannst Du Dir sicher sein, dass es alle wichtigen Nährstoffe und Fette zu sich nimmt. Sobald die Beikost beginnt, solltest Du darauf achten, dass Dein Schatz diese Inhaltsstoffe auch weiterhin über die Nahrung bekommt. Öl im Babybrei ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Aus unterschiedlichen Gründen: Rapsöl beispielsweise hat ein optimales Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und liefert damit besonders gute Inhaltsstoffe für Dein Baby, die für die Entwicklung von Nervensystem und Gehirn wichtig sind.
Öl im Babybrei sorgt aber auch dafür, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K besser aufgenommen werden können. Du kennst das sicher von der Möhre: Sie sollte bestenfalls mit etwas Fetthaltigem gegessen werden, damit das enthaltene Vitamin A vom Körper aufgenommen werden kann.
Plus: Auch die Verdauung Deines Schatzes freut sich über das Öl im Babybrei – insbesondere, wenn Dein Baby zu Verstopfung neigt. Zudem schmeckt vielen Babys ihr Gemüse durch die Zugabe des Öls einfach besser, weil die enthaltenen Aromen fettlöslich sind.
Welches Öl gehört in den Babybrei?
Im ersten Lebensjahr Deines Babys gibt es noch so manche Lebensmittel, auf die Dein Schatz verzichten sollte. Honig, rohe Eier, ganze Nüsse oder Rohmilch zählen dazu. Aber auch kaltgepresste Öle, etwa Olivenöl, galten lange als ungeeignet. Der Grund: Kaltgepresste Öle waren früher oft mit Schwermetallen, Pilzgiften oder Rückständen von chemischen Pflanzenschutzmitteln belastet. Ernährungsexpert:innen sagen jedoch mittlerweile, dass die Mengen heutzutage so gering sind, dass Du für den Babybrei also auch ein hochwertiges kaltgepresstes Öl verwenden kannst – sofern es nicht zu geschmacksintensiv ist. Da kaltgepresstes Öl schneller verdirbt als raffiniertes und schnell ranzig schmecken kann, kaufe am besten kleine Mengen oder verwende das Öl, das von der ganzen Familie verwendet wird und somit schnell aufgebraucht ist.
Ein hochwertiges raffiniertes Öl gilt als die sichere Wahl für den Beikoststart, weil es lange haltbar und geschmacklich neutraler ist. Allerdings entstehen auch bei der Raffination mitunter Schadstoffe, und der Gehalt an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren verringert sich.
Erlaubt ist also ausdrücklich beides! Weiter unten im Beitrag erkläre ich Dir, worauf Du beim Beikostöl-Kauf achten musst.
Experten raten darüber hinaus, für den Brei ruhig mal unterschiedliche Ölsorten zu verwenden, um Deinem Schatz verschiedene Inhaltsstoffe anzubieten.
Diese Öle eignen sich für Babybrei
Konkret gelten folgende Öle als besonders geeignet für den Babybrei:
- Rapsöl
- Maiskeimöl
- Sonnenblumenöl
- Leinöl
- Weizenkeimöl
Welche Öle sind für Babybrei nicht zu empfehlen?
Sojaöl, Sesamöl, Erdnussöl, Haselnussöl und andere Nuss- oder Kernöle standen lange in Verdacht, bei Babys Allergien auslösen zu können und galten deshalb als ungeeignet für die Beikost. Nach neueren Erkenntnissen ist es aber genau umgekehrt: Kleine Mengen verschiedener allergener Nahrungsmittel in der Beikost sollen sogar helfen, Allergien vorzubeugen.
Allerdings haben gerade Erdnuss- oder Sesamöl einen sehr starken Eigengeschmack und eignen sich deshalb weniger für den Babybrei.
Brauche ich spezielles Beikostöl für den Brei?
Im Drogeriemarkt oder im Babykost-Regal im Supermarkt findest Du neben den Babygläschen auch spezielles Beikostöl für Babys, oft auch in Bio-Qualität. Diese Öle bestehen oft aus kaltgepresstem Raps- und / oder Sonnenblumenöl, das mit einem speziellen Dämpf-Verfahren behandelt wurde. Bei diesem Dämpf-Prozess werden genau die Stoffe aus dem Öl herausgefiltert, die sich beim Erhitzen in schädliche Stoffe verwandeln können. Manche Hersteller verwenden aber auch raffiniertes Rapsöl für ihr Beikostöl.
Beikostöl ist meistens außerdem geschmacks- und geruchsneutral – und damit gut für den Babybrei geeignet. Nachteil: Beikostöl ist – wie so viele spezielle Baby-Nahrungsmittel – vergleichsweise teuer.
Ein Muss sind spezielle Beikostöle defintiv nicht, denn sie sind nicht unbedingt gesünder für Babys als die anderen erwähnten Öle. Schließlich gibst Du das Öl sowieso erst nach dem Erwärmen zum Brei dazu und erhitzt es nicht so stark.
Auch die Experten der Stiftung Warentest haben sich im Rahmen eines 2018 erschienenen Rapsöl-Tests der Frage gewidmet, ob Beikostöl für den Brei wirklich notwendig ist. Ihr Fazit: Alle der damals getesteten Rapsöle – egal, ob raffiniert oder kaltgepresst – sind für Babys geeignet. Allerdings ist der strenge Grenzwert für Glycidyl-Ester (Schadstoffe, die bei der Raffination entstehen können) laut Gesetz nur für Speiseöle vorgeschrieben, die speziell für Babys ausgelobt werden.
Wie viel Öl gehört in den Babybrei?
Bei der Frage danach, wie viel Öl Du in den Babybrei geben solltest, gilt folgende Faustregel: Auf etwa hundert Gramm Brei kommen etwa fünf Gramm Öl, das ist circa ein Teelöffel. Eine Portion Babybrei besteht oft aus 150 bis 200 Gramm, also gehören maximal zwei Teelöffel Öl hinein.
Kann ich Babybrei mit Öl einfrieren?
Gib das Öl immer kurz vor dem Füttern in den Babybrei. Wenn Du also gerade dabei bist, Brei zuzubereiten, um auch einige Portionen davon einzufrieren, bereitest Du ihn ohne Öl zu und frierst ihn ein. Das Öl fügst Du erst hinzu, wenn Du ihn wieder aufgetaut und erwärmt hast, also wirklich erst unmittelbar vor dem Füttern.
Sollte ich zusätzlich Öl ins fertige Gläschen geben?
Greifst Du gern zum fertigen Babygläschen, schau Dir ruhig einmal den Fettgehalt auf der Nährwerttabelle an. Liegt er beim Obst-Getreide-Brei unter fünf Gramm oder beim Gemüsebrei unter acht Gramm, kannst Du ihn mit einem guten Öl etwas anreichern.
Gläschen-Hersteller Hipp erklärt allerdings auf seiner Website ausdrücklich, eine Fettzugabe zu HiPP Menüs sei aufgrund der ausgewogenen Zusammensetzung nicht notwendig.
Mein Baby mag lieber Fingerfood statt Babybrei. Welches Öl kommt da infrage?
Wenn Du statt der klassischen Beikost Baby led weaning (BLW) praktizierst bzw. Du Deinem Baby lieber Fingerfood mag, ist es wichtig, dass es trotzdem ausreichend gesunde Fette bekommt. Kleine Mengen Öl kannst Du problemlos auch in die breifreie Baby-Ernährung integrieren, z.B. indem Du Karotten- oder Kartoffelsticks mit Rapsöl bepinselst und im Ofen backst oder indem Du die gekochte Pasta mit etwas Öl vermischst. Es darf nur nicht zu viel sein, damit Deinem Baby seine Snacks nicht aus den Fingerchen flutschen.
Was sollte ich beim Kauf von Öl für den Babybrei beachten?
Beim Kauf des Öls für den Babybrei kannst Du Dich beispielsweise an den Empfehlungen von Ökotest orientieren. Die Experten von Ökotest haben zuletzt 2019 sieben spezielle Beikostöle für Babys genauer untersucht – und empfehlen nur zwei davon:
Beide Beikostöle schnitten mit der Bewertung „gut“ ab, mit einem „sehr gut“ wurde allerdings kein Beikostöl ausgezeichnet.
Greifst Du zum vielfach empfohlenen Rapsöl, kannst Du Dir zur Orientierung auch die Ergebnisse des oben erwähnten Rapsöl-Tests der Stiftung Warentest ansehen. 2018 wurden 23 verschiedene Rapsöle getestet, von denen ein Großteil die Bewertung „gut“ erhielt (z.B. von dm bio, Alnatura, Aldi Nord, Lidl).
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