malende kinder so gehst du richtig mit kinderbildern um

Wenn Kinder malen: richtig auf die kleinen Kunstwerke reagieren


Dein Kind hat ein Bild gemalt, Du kannst nichts erkennen und bist trotzdem unheimlich stolz. Klar, so geht es uns Eltern immer. Doch die Frage ist eigentlich: Wann lobe ich mein Kind? Frage ich nach, wenn ich etwas nicht deuten kann? Kinderbilder deuten ist wirklich schwierig, aber Du solltest das auch nicht überinterpretieren. In diesem Artikel möchte ich Dir erklären, was zu viel Lob mit unseren Kindern macht und warum Du Worte mit Bedacht wählen solltest.

„Das hast Du super gemacht!“

Wie oft sagst Du das zu Deinem Kind? Ständig, oder? Auch „Toll“ und „Super“ gehören zur Hitliste der meist gesagten Wörter des Lobes. Sagen wir das, weil wir denken, wir müssen es? Würden wir unsere Kinder verletzen, wenn wir das nicht tun würden? Nein, würden wir nicht! Du tust Deinem Kind keinen Gefallen damit, wenn Du jedes Bild über den grünen Klee lobst. Denn genau das trägt zu seiner Entwicklung bei.

Was kann Lob bei Kindern auslösen?

Lob kann

  • selbstbewusst
  • kritisch
  • neugierig
  • fleißig
  • und glücklich

machen, aber auch

  • demotivieren
  • zu Angst und Sorgen führen
  • und Unehrlichkeit fördern.

Ein einfaches Beispiel: „Super, wie bunt das Bild geworden ist.“ Mit diesem Satz bewertest Du das Bild Deines Kindes positiv, weil es Dir gefällt. Dein Kind lernt dadurch, dass Lob an eine Leistung, die vollbracht werden muss, geknüpft ist. Es könnte denken, es muss sich Deine Anerkennung verdienen. Ein einfarbiges Bild wirst Du vielleicht nicht mehr so schnell sehen. Dein Kind wird mit großer Wahrscheinlichkeit wieder etwas Ähnliches malen, weil es nun weiß, dass das Bild gut ankommt.

 

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Kinderbilder sind keine Kunstwerke

Für Kinder steht beim Malen das Ausdrücken von Urformen im Vordergrund. Urformen sind gespeicherte Erinnerung aus den ersten Lebensjahren, die sich immer wieder in den Zeichnungen wiederholen. Dein Kind malt, was es fühlt und nicht, was es konkret darstellen will. Wenn es älter wird, wird es Ähnlichkeiten zu Dingen aus seiner Umwelt feststellen.

Es wird oft gesagt, dass man Kinderbilder deuten und Verhaltensauffälligkeiten feststellen kann. Kinderärzte und Psychologen nutzen Kinderbilder gerne dazu, allerdings sind die Meinungen darüber geteilt. Probleme würde man auch am Verhalten des Kindes erkennen.

Interesse zeigen ohne Loben oder Deuten

Dein Kind merkt schnell, dass Du beobachtest, was es tut und dies auch bewusst wahrnimmst. Ein Blick oder ein Lächeln von Dir genügen oft vollkommen, um Dein Einverständnis mit etwas zu zeigen.

Natürlich kannst Du mit ihm auch über das Bild sprechen. Frag nach, wie es ihm beim Malen ging oder ob es etwas zum Bild erzählen möchte. Beschreibe das Bild neutral, indem Du zum Beispiel erklärst, dass Du viel rot siehst.

Kinder hören auf zu erzählen oder zu reflektieren, wenn sie ein Urteil hören. Sprichst Du gezielt an, was Du siehst oder fragst Du nach, was es da gemalt hat? Bei Letzterem könnte sich Dein Kind denken, dass Du gar nicht erkennst, was gemalt wurde und dass es deshalb nicht gut ist. Vielleicht bremst das seine Lust aufs Malen.

Fazit

Zu viel Lob kann Deinem Kind schaden! Später bist Du nämlich nicht immer in der Nähe und kannst ihm zu allem positives Feedback geben. Also ist es besser, Dein Kind lernt ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. Das kann es aber nicht, wenn es ständig „überlobt“ wird.

Das wirst Du auch auf dem Spielplatz beobachten können: Kinder schauen nach dem Rutschen erst zu Mama oder Papa und warten auf eine Bestätigung, bevor sie Platz für das nächste Kind machen. Daher: einfach mal machen lassen, ohne alles immer zu kommentieren!

Wie ist Deine Erfahrung mit dem Thema? Erzähl uns gerne davon in den Kommentaren!

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Ein Kommentar zu Wenn Kinder malen: richtig auf die kleinen Kunstwerke reagieren

  1. Liebe Simone,

    mit deinen Gedanken triffst du wahrscheinlich viele Eltern. Es ist im Alltag leichter, einfach mal zwischendurch „schön“ oder „toll gemalt“ zum eigenen Kindes zu sagen, als sich genauer mit dem Bild auseinanderzusetzen. Wenn man zwischen Haushalt, Kochen und Wäsche nur kurz aufschauen kann, um sich dann wieder dem Gemüse oder den Würstchen in der Pfanne zu widmen, hilft es manchmal, sich in Pausen bewusst dem Kind zu zuzuwenden. Dann können deine Gedanken zum Loben wirklich weiterhelfen, um das Kind individuell wahrzunehmen und einfühlsam zu unterstützen bzw. gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
    Danke dafür!

    Liebe Grüße
    Mia

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