Wie es wirklich ist, Mutter zu sein…


Seit sechs Jahren bin ich Mutter. Seit meine große Tochter auf der Welt ist, hat sich unser Leben komplett verändert. Wir als Paar wurden zu einer Familie. Mittlerweile habe ich zwei Töchter, doch ich erinnere mich noch gut an die Zeit davor…

Die Zeit vor dem ersten Kind…

Als ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt konnte ich mein Glück kaum fassen. Mein Mann kam gerade von einem entspannten Männer-Abend nach Hause, als ich ihn anstrahlte und sagte, dass er Papa wird. Und plötzlich war alles ganz aufregend, neu und anders. Die körperliche Veränderung ist ganz offensichtlich, doch auch in mir und meiner Gefühlswelt hat sich einiges getan.

Mein erster Gedanke: so eine große Verantwortung! Du bist jetzt dafür verantwortlich, dass es dem Baby in Deinem Bauch gut geht. Und wenn es dann auf der Welt ist, braucht Dich Dein Baby! Rund um die Uhr! Dieser Gedanke hat mich im ersten Moment ziemlich erschrecken lassen, denn wo lernt man denn, eine gute Mutter zu sein? Woher weiß ich, warum mein Baby weint? Und was passiert, wenn ich alles falsch mache und als Mutter völlig versage?

Als das waren meine Gedanken vor dem ersten Kind. Ich habe mich sehr gefreut, diesen kleinen Menschen in mir zu tragen, aber ich hatte auch großen Respekt vor der neuen Situation.

Kaiserschnitt, Augenringe und Milcheinschuss

Der erste große Knall kam mit der Geburt. Ich wollte natürlich entbinden, in meiner Vorstellung am liebsten in der Badewanne. Unter den Wehen konnte ich diesen Gedanken absolut nicht mehr verstehen und für kein Geld der Welt wollte ich ins Wasser steigen. Die Geburt endete in einem Kaiserschnitt, weil nichts mehr voran ging und die Herztöne meines Kindes schlechter wurden.

Sale

Geschlafen hatte ich dann etwa 30 Stunden nicht mehr – und meine Augenringe hingen bis zum Nasenflügel. Aber: ich war glücklich! Endlich konnte ich mein Baby in den Armen halten. Auch wenn ich in den nächsten Monaten wohl nie mehr als drei Stunden am Stück schlafen konnte…

Nach einer Woche war ich müde wie nie zuvor, hatte dank Milcheinschuss Brüste wie nie zuvor und war glücklich wie nie zuvor. Der Hormon-Cocktail hielt meinen Körper auf Trab und gemeinsam mit dem Papa konnten wir unsere erste Zeit zu dritt genießen.

Windeldrama und Kita-Platz

Das Baby wird größer und irgendwie auch die Sorgen. Ist es ein Virus oder sind es nur die Zähne, die die Windel zum Überlaufen bringen? Warum läuft mein Kind noch nicht? Und wie um Himmels Willen bekomme ich einen dieser begehrten Kita-Plätze? Spätestens an dieser Stelle siehst Du nicht mehr, dass es hier zu wenige Kinder gibt. Und das Drama geht weiter: meine Große ist in der ersten Klasse und ein Hort-Platz ist noch begehrter als ein Kita-Platz…

Vom Glück, Mutter zu sein…

Wie ist es wirklich, Mutter zu sein? Vieles hat in der Realität doch besser geklappt als in meiner Vorstellung. Meine Augenringe waren nach einem Monat verschwunden, weil beide Kinder einfach super geschlafen haben. Ebenso habe ich mich daran gewöhnt, den halben Hausstand mitzunehmen, wenn wir einen Ausflug machen oder dass die Windel grundsätzlich voll ist, wenn das Kind den Schneeanzug und die Schuhe schon angezogen hat. Das Gute am Muttersein: man wird mit der Zeit gelassener. Trotzanfälle und Wutausbrüche im Supermarkt lassen mich mittlerweile völlig kalt.

Mama zu sein ist ein Fulltime-Job. Du wäschst, putzt und kochst dreimal so viel. Zuhause sieht es dennoch immer aus, als würdest Du stundenlang auf der Couch liegen und Dich langweilen. Das ist so. Aber Mutter zu sein ist noch so viel mehr: Du siehst diesen kleinen Menschen aufwachsen und darfst dabei sein, wenn er die Welt entdeckt. Jeden Tag lernen Kinder Neues und wir können so vieles von ihnen lernen.

Wie es wirklich ist, Mutter zu sein!? Anstrengend, ja. Aber vor allem ist es eins: pures Glück und die ganz große Liebe.

 

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