Mein Kleiner ist nun schon die fünfte Woche im Kindergarten und ich bin sehr froh, dass die Eingewöhnung bisher so gut gelaufen ist. Mit den Trennungen kommt er gut klar und daher ging es die letzten Wochen sehr schnell voran. Wenn ich zurück blicke, vergingen die vier Wochen wie im Flug. Mir ging es teilweise etwas zu schnell, muss ich zugeben, aber dazu später mehr.
Wie war die 2. Eingewöhnungswoche?
Nachdem Papa die erste Eingewöhnungswoche übernommen hatte, habe ich ab der zweiten Woche unseren kleinen Spatz in die Kita begleitet. Er war gut drauf, sowohl morgens auf dem Weg zum Kindergarten als auch beim Abholen. Nun saß ich also mit ihm im Gruppenraum und beobachtete ihn beim Spielen und Herumrobben. Hin und wieder kam er zu mir rüber gekuschelt um sich einen Kuss abzuholen, dann waren die Spielzeuge und anderen Kinder wieder interessanter.
Ist keine Verabschiedung auch eine Verabschiedung?
Komisch waren für mich die Verabschiedungen. Denn obwohl unser Kleiner schon sehr viel versteht, reagierte er nicht auf mein Verabschieden. Ich nahm ihn immer kurz hoch, gab ihm einen Kuss und sagte tschüss. Nachdem ich ihn wieder auf dem Boden abgesetzt hatte, war er schon am weiter spielen. Ich bog mich in sein Blickfeld und winkte, was das Zeug hielt. Keine Reaktion! Nicht mal ein müder Blick! Natürlich war ich froh, dass er nicht weinen musste, doch so gar keine Reaktion zu bekommen war auch komisch. Wenn ich meinen Spatz dann abholte, war es im ersten Moment wie beim Verabschieden. Die Begrüßungsstürme hielten sich sehr in Grenzen ;-) Er machte eher den Eindruck, als wäre ich nur kurz aus dem Zimmer gegangen. Aber nach ein paar Minuten im Umkleideraum wurde er kuschelig und schmiegte sich an mich ran.
Ablösung in großen Schritten
Einmal war mir die vorgeschlagene Trennung zu lange und wir einigten uns auf eine kürzere. Da war ich froh, dass ein Arzttermin anstand, den ich als Grund vorschieben konnte. Andere Argumente gab es schließlich nicht. Ich merkte, dass ich diejenige war, die nicht richtig loslassen konnte, da ich mich auf eine längere Eingewöhnungszeit eingestellt hatte. Daher setzte ich mich zum ersten Mal mit dem Gedanken auseinander, dass die Eingewöhnung schneller ablaufen könnte. So verging die zweite Woche und das Einzige, was sich änderte, waren die Zeiten mit mir und ohne mich. Gegen Ende der Woche blieb mein Kleiner dann sogar schon zum Mittagessen da (bis 11:30 Uhr) … und es schmeckte :-)
Wie war die 3. Eingewöhnungswoche?
Die dritte Eingewöhnungswoche begann so, wie die zweite aufgehört hatte. Unser Kleiner blieb zweieinhalb Stunden ohne mich in der Kita und aß dort zu Mittag. Vor dem Mittagessen sah er immer seinen großen Bruder im Hof beim Sandkastenbuddeln.
Jetzt schon der Mittagsschlaf?
Da mein Kleiner auch in der dritten Woche mit der Verabschiedung und der Trennung kein Problem hatte, schlug die Erzieherin vor, es dienstags mit dem Mittagsschlaf zu probieren. Dieser Vorschlag war nicht neu für mich, denn sie hatte ihn schon freitags geäußert. Also hatte ich quasi das ganze Wochenende Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen – oder eben auch nicht.
Mamas Eingewöhnung
Während ich gerade diesen Text für Euch schreibe, merke ich, wie schwer es mir fällt, meine Gefühle in Worte zu fassen. Denn auch jetzt versuche ich, sie irgendwie logisch zu verstehen. Aber das gelingt mir nicht. Daher ein paar Gedanken, zwischen denen ich hin und her gerissen war: „Sei doch froh, dass Dein Sohn so gut damit umgehen kann! Warum nicht die Sonnenscheinphase nutzen?“ „Er ist doch erst 14 Monate alt! Was ist, wenn es ihm dann doch zu schnell geht?“ „Willst Du etwa auf die nächste Fremdelphase warten?“ „Aber kann er wirklich schon in einer fremden Umgebung einschlafen? Ohne Papa oder mich?“ „Das hättest Du dir ja wirklich mal früher überlegen können. Schließlich wusstest Du doch, dass der Mittagsschlaf irgendwann ansteht.“ „*grummel* Ja, irgendwann nächste Woche oder ENDE dieser Woche meinetwegen. Wie auch immer, jedenfalls will ich nicht, dass er sich in den Schlaf weinen muss!“ „Aber die Erzieherinnen haben doch Deine Handynummer und du bleibst in der Nähe. Sie rufen Dich an, wenn sie ihn nicht beruhigen können.“ „Ja, den Eindruck habe ich auch … trotzdem!!!“ Um nicht alles mit mir alleine auszumachen, tagte der Familienrat. Papa war dafür es ruhig schon mit dem Mittagsschlaf zu probieren, wenn unser Kleiner montags noch genauso locker ist wie bisher. In der Kita traf ich dann eine Mutter, deren Kind ebenfalls gerade die Eingewöhnung macht. Während sie mit im Gruppenraum saß, nahm sie meinen Kleinen immer ganz entspannt wahr. Es tat gut, diese Beobachtung nicht nur von den Erzieherinnen, sondern auch von einer anderen Mutter zu hören. Langsam – sehr langsam – gewöhnte ich mich an den Gedanken. Montags beim Abholen vergewisserte ich mich noch mal, dass bei meinem kleinen Spatz alles wie immer war. Dann einigten wir uns auf 13:30 Uhr, da die Kinder in der Eingewöhnungsphase meist nur ein bis eineinhalb Stunden schlafen.
Wie war der erste Mittagsschlaf in der Kita?
Natürlich war ich dienstags sehr gespannt, wie meinen Kleiner mit der neuen Schlafsituation zurecht gekommen war. Die Erzieherin erzählte, dass er auf ihrem Arm eingeschlafen war. Ganz wie zuhause! Mein Spatz freute sich mich zu sehen und wir kuschelten ausgiebig. Die nächsten Tage verliefen ähnlich und ich ging ab 12:00 Uhr in die Nähe, um gleich bei meinem Spatz sein zu können, falls mich eine der Erzieherinnen anrufen würde. Doch da ich keinen Anruf bekam, konnte ich nach einer Mittagspause(!) im Café arbeiten.
Ist die Eingewöhnung jetzt schon abgeschlossen?
Jein! Denn es dauert noch eine Weile, bis alle Kinder eingewöhnt sind. Daher ist es tagsüber und mittags immer wieder unruhig und da müssen dann natürlich alle Kinder durch. Denn bei Kindern, die sich mit der Trennung schwerer tun oder krank werden, kann man locker zwei bis drei Wochen dazu rechnen. Ich glaube, die Eingewöhnung geht so lange, bis alle Kinder eingewöhnt sind. Nur für uns Eltern ist die Eingewöhnung früher vorbei. Mittlerweile kann ich meinen Kleinen ruhigen Gewissens im Kindergarten lassen, ohne in der Nähe bleiben zu müssen, um gleich bei ihm sein zu können. Ich kann mich ab etwa 9:15 Uhr auf den Nachhauseweg machen und unterwegs einkaufen. Zugegeben, ich bin froh nun vormittags arbeiten zu können. Dadurch bleibt abends Zeit zum Ausapannen, für liegen gebliebenen Haushalt oder für die Arbeit an der Weihnachtsgeschichte.
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