Um es gleich vorwegzunehmen: Babys brauchen keinen Rhythmus, den Ihr trainieren oder vorgeben müsst! Weder beim Schlafen noch beim Essen.
Essens-Rhythmus
Jedes Baby hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Manche haben alle zwei Stunden Hunger und andere brauchen erst nach vier Stunden wieder etwas zu essen. Es gibt Säuglinge die schlingen große Portionen in sich hinein und dann gibt es die Häppchenesser, wie bei uns Erwachsenen auch. Heute weiß man, dass für ein gesundes Urvertrauen in sich und die Welt wichtig ist, die Babys nach Bedarf zu stillen oder zu füttern (mit Pre-Nahrung). Außerdem wird Euer Baby in seinem Sättigungsgefühl bestätigt und hat so als Teenager und Erwachsener weniger Probleme mit Übergewicht. Wenn ein Säugling nicht dann zu essen bekommt, wenn er Hunger hat (wenn ein Baby mal zehn Minuten warten muss, ist das nicht das Drama!), isst er, wenn er etwas bekommt, so viel wie möglich, denn er weiß ja aus seiner Sicht nicht, wann er wieder etwas bekommt… Oder er isst nichts oder nur sehr wenig, weil er über seinen Hungerpunkt gegangen ist. Stillen/Füttern nach Bedarf kann also auch späteren Essstörungen vorbeugen.
Schlaf-Rhythmus
Genauso verhält es sich mit dem Schlaf Eures Babys. Bleibt gelassen, auch hier gibt es Vielschläfer und Wenigschläfer. Manchen Säuglingen reichen zwanzig Minuten Schlaf am Stück und andere schlafen immer drei Stunden. Beobachtet Euer Kind, lernt es kennen und seine Vorlieben einzuschätzen. Das wird Euch von Tag zu Tag besser gelingen. Euer Baby kann frühestens mit sechs Monaten Tag- und Nachtrhythmus unterscheiden. Mit kleinen Verhaltensweisen eurerseits könnt Ihr diesen Prozess unterstützen, indem Ihr zum Schlafen Rituale einführt, wie zum Beispiel: Abends singen, waschen, baden, Schlafsack anziehen, kuscheln, Babymassage und vieles mehr, was Eurem Baby signalisiert, es ist Schlafenszeit. Von Schlaftrainings ist abzuraten. Diese wurden ursprünglich für schlafgestörte Kinder von vier bis fünf Jahren entwickelt. Diese sogenannten Trainings können bei Eurem Baby Störungen im Urvertrauen auslösen und so auf Dauer mehr schaden als nutzen. Zum Abschluss ist zu sagen, beobachtet Euer Baby, es wird Euch genau zeigen, was es braucht und es wird Euch von Woche zu Woche leichter fallen, die Sprache Eures Babys zu verstehen. Spätestens mit Einführung der Beikost kommt automatisch durch die geregelten Mahlzeiten ein festerer Rhythmus in Euer Leben.