Dass Euer Kind nachts ohne Windeln schläft, ist eine ganz andere Geschichte als tagsüber. Am Tag ist Euer Kind fit und merkt nach ein paar Tagen/ Wochen, wenn sich da „unten“ etwas ankündigt und sagt es Euch oder handelt dementsprechend. Nachts gestaltet sich das erfahrungsgemäß aufgrund des Schlafes schwieriger.
Wichtig hierbei zu wissen ist, dass das nächtliche Sauberwerden sehr viel mit der Nervenreife Eures Kindes und mit der Tiefe seines Schlafes zu tun hat und nichts mit seinem Willen.
Was braucht Ihr zur Vorbereitung?
Wasserdichte Matratzenauflagen oder Bezüge, mindestens zwei. Bettwäsche und Schlafanzüge zum Wechseln. Diese schon unauffällig bereit legen, damit Ihr nachts nicht erst alles rauskramen müsst.
Wann könnt Ihr damit anfangen nachts die Windel wegzulassen?
Eine gute Möglichkeit bietet sich, wenn Euer Kind das von sich aus verlangt. Ansonsten ist zwischen drei und vier Jahren ein guter Zeitpunkt zum Einstieg. Macht Euch darauf gefasst, dass Ihr am Anfang ein- bis dreimal die Nacht aufstehen müsst zum Umziehen. Das ist vollkommen normal. Anders als tagsüber würde ich hier nicht mit einem Belohnungssystem agieren, da Euer Kind das nicht willentlich beeinflussen kann. Hier ist jetzt viel Geduld von Eurer Seite vonnöten. Schimpft nicht, Euer Kind kann nichts dafür. Außerdem besteht dann immer die Gefahr eines Machtspiels. Das wird schon.
Wann müsst Ihr mit Rückschritten rechnen?
Wenn Euer Kind krank wird oder ist, bei Geschwisterzuwachs, anstregenden Tagesausflügen, Kindergarteneingewöhnung, Urlaub und alles was den Rhythmus Eures Kindes beeinflusst, ist es normal, dass nachts wieder etwas in die Hose geht. Stellt Euch am besten darauf ein und seid gerüstet.
Wann mache ich eine Pause?
- Seid Ihr oder Euer Kind krank, dann ist es immer gut, Notfallwindeln parat zu haben. Auch hier eignen sich die Hochziehwindeln, signalisieren sie doch Eurem Kind, nicht mehr die für Babys zu brauchen, sondern schon die für große Kinder.
- Wenn Ihr merkt, dass Eure Nerven zu diesem Thema stark angegriffen sind, dann entlastet Euch und Euer Kind mit einer Windelnacht.
Wie lange kann es dauern, bis zur vollkommenen Windelfreiheit?
Das kann dauern. Ich kenne viele Berichte von Familien, wo es bis zum achten oder zehnten Lebensjahr immer mal wieder zum Einnässen gekommen ist. Natürlich nicht täglich aber ab und zu. Wenn es so gar nicht klappen will, ist eine gute Möglichkeit ein sogenanntes Klingelhöschen. Das bekommt Ihr vom Kinderarzt verschrieben. Vor allen Dingen, hört nicht auf andere Mütter, wo alles angeblich immer perfekt funktioniert. Bis jetzt haben sich bei genauerem Nachfragen auch hier immer wieder Schwierigkeiten gezeigt. Es ist einfach auch alles Ansichtssache…