Bist Du frischgebackene(r) Mama oder Papa? Herzlichen Glückwunsch! Wahrscheinlich ist Vieles im Baby-Universum neu für Dich und Du fragst Dich, ob Du alles richtig machst, z.B. beim Windeln wechseln. Wann und wie häufig Du Deinen Liebling wickeln musst und worauf Du je nach Tageszeit und Windelsorte achten solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Wie oft Windeln wechseln beim Baby?
Wie viele Windeln Dein Liebling braucht, hängt u.a. von seinem Alter ab. Generell musst Du bei einem Neugeborenen öfter die Windeln wechseln als bei einem älteren Säugling.
Im Durchschnitt kannst Du von dieser Anzahl Windeln in 24 Stunden ausgehen:
- Bei Neugeborenen kommen 6 bis 10 nasse Windeln pro Tag zusammen.
- Für ein 6 Monate altes Baby reicht es aus, wenn Du es nur noch 4 bis 6 mal pro Tag wickelst, weil es dann bereits in größeren Abständen in die Windel macht.
Wichtig ist, dass Du die Windeln tatsächlich auch regelmäßig wechselst, da sich der Po Deines Lieblings durch die Feuchtigkeit in der Windel sonst schnell entzünden kann.
Wann muss eine frische Windel her?
Es gibt keine feste Regel, an die Du Dich beim Wickeln halten musst, aber man kann generell sagen:
Meist ist das etwa nach 2-3 Stunden der Fall. Oft zeigen Babys durch Schreien oder Unwohlsein auch selbst an, wenn ihnen die Windel unangenehm ist.
Einige Windelhersteller bieten bereits Windeln an, die mit einem Urin-Indikator ausgestattet sind. Dieser zeigt Dir durch eine Farbveränderung an, wie nass die Windel bereits ist, ohne dass Du sie dafür öffnen musst.
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Gibt es den perfekten Zeitpunkt?
Für den genauen Zeitpunkt des Windelwechselns gibt es keinen Geheimtipp, da jedes Baby anders ist. Manche Babys machen generell immer während des Trinkens die Windel voll, die anderen eher danach.
Da hilft tatsächlich nur der Spruch „Probieren geht über Studieren“ und schon bald weißt Du selbst am besten, wie Dein Baby „tickt“. Es kann aber auch Phasen geben, in denen sich die Gewohnheiten Deines Schatzes wieder ändern.
In folgenden Situationen solltest Du die Windel kontrollieren und bei Bedarf wechseln:
- Nach dem Trinken: Fast alle Babys machen während oder nach dem Stillen bzw. Fläschchen Trinken die Windel voll.
- Vor dem Schlafen: Dein Schatz sollte immer mit einer trockenen Windel ins Bett gehen, deshalb prüfe bitte vorher, ob die Windel noch leer ist.
- Bevor Du das Haus verlässt: Auch wenn Dein Baby über längere Zeit im Autositz oder im Kinderwagen liegen wird, sollte seine Windel trocken sein.
Das gibt’s bei wundem Po zu beachten
Wenn Dein Baby unter einem wunden Po (Windeldermatitis) oder Hautproblemen leidet, ist es wichtig, die Windel noch öfter als normal auszutauschen, damit die Entzündung am Po abheilen kann. Wickle Dein Baby möglichst immer sofort, wenn seine Windel feucht ist.
Sei besonders behutsam, wenn Du Dein Baby nicht baden kannst, sondern den roten Po mit einem nassen Waschlappen oder Feuchttuch säubern musst.
Denn die entzündete Haut ist besonders empfindlich und tut Deinem Baby bei Berührung extra weh. Je nachdem, wie schlimm die Haut entzündet ist, wische entweder nur mit ganz leichtem Druck über den Po oder tupfe ihn nur sanft ab.
Am besten heilt die Haut übrigens an der frischen Luft. Lass Dein Baby deshalb gerne mehrmals täglich ohne Windel strampeln.
Auch Heilwolle oder eine Pflegecreme kann dem wunden Po Deines Kleinen guttun und der Haut beim Heilen helfen.
Beachte beim Windel wechseln mit wundem Po:
- am besten mit klarem Wasser säubern
- nur mit leichtem Druck wischen oder
- sanft abtupfen
- Haut beruhigen mit frischer Luft, Heilwolle oder Wundcreme
Nachts Windeln wechseln
Da ausreichend Schlaf für Dein Baby und Dich sehr wichtig ist, solltest Du Dein Baby in der Nacht nur dann frisch wickeln, wenn
- Du hörst oder riechst, dass es sein Geschäft gemacht hat,
- sich seine Windel sehr voll anfühlt,
- seine Windel ausgelaufen und die Kleidung nass ist,
- oder er sich unwohl fühlt.
Wenn Du auf ein paar Dinge achtest, besteht die Chance, dass Dein Baby beim nächtlichen Wickeln gar nicht aufwacht und auch Du selbst wieder schnell in den Schlaf findest.
Tipps zum Windeln wechseln in der Nacht:
- Benutze einen Baby-Schlafsack mit Reißverschluss, den Du von unten her öffnen kannst,
- wickle Dein Baby nachts ganz behutsam und ruhig,
- schalte nur gedämmtes Licht an,
- lege alle Wickel-Utensilien für die Nacht am Wickelplatz bereit,
- und sprich nur das Nötigste im Flüsterton.
Wann ist Windeln wechseln unnötig?
Manche Tage sind sehr spannend für Dein Baby und es vergisst vielleicht beim Besuch der Großeltern, beim Ausflug zum See oder bei der Beschäftigung mit seinem spannenden Spielzeug ganz, sein Geschäft zu machen.
An manchen Tagen hat Dein Schatz vielleicht auch mal weniger Appetit, wodurch die Windel länger trocken bleibt.
Dann ist es natürlich nicht nötig, Dein Baby frisch zu wickeln, auch wenn das zuletzt vor 3 Stunden geschehen ist. Lass Deinen Schatz lieber weiterspielen oder kuscheln. Denn das Windeln Wechseln inklusive An- und Ausziehen, besonders wenn es im Winter kühl ist, mögen viele Babys nicht sonderlich gerne. Sie sind glücklich, wenn Du sie damit in Ruhe lässt.
Windeln wechseln mit Einmal- & Stoff-Windeln
Die meisten Eltern benutzen Einmal- bzw. Wegwerfwindeln für Ihre Kinder, aber auch Stoffwindeln werden wieder beliebter.
Welche Sorte ist besser?
Stoff-Windeln sind insgesamt nicht nur günstiger als Wegwerf-Windeln, sie sind auch gesünder für den empfindlichen Baby-Popo.
Daneben sind sie deutlich nachhaltiger und machen das Trockenwerden leichter, weil Kinder die Nässe (im Gegensatz zu Wegwerf-Windeln) sofort spüren.
Wegwerf-Windeln sind dagegen praktischer, weil sie nicht ausgewaschen werden müssen.
Hier erfährst Du mehr über Stoffwindeln:
♥ Hanna erläutert hier, warum sie sich für Stoffwindeln entschieden hat.
♥ Die Vorteile von Stoffwindeln erläutert Hebamme Melanie in diesem Beitrag.
♥ Hier erfährst Du, welche Nachteile Stoffwindeln mit sich bringen.
Windeln wechseln: Einmalwindel vs. Stoffwindel
Abhängig davon, für welche Windelsorte Du Dich entscheidest, hat dies einen Einfluss auf Deine tägliche Wickel-Routine:
Wegwerf-Windeln sind besonders saugfähig, weil sie sogenannte Superabsorber enthalten, die sehr viel Flüssigkeit binden können. Der Urin bleibt also nicht auf Babys Haut, sondern wird aufgesaugt und in ein Gel verwandelt.
Logisch, dass Du Dein Kind mit dieser Methode nicht so häufig wickeln musst. Außerdem geht das Entfernen der alten und Anlegen der neuen Windel recht flott.
Stoffwindeln dagegen nässen schneller durch, weil sie eben keine Superabsorber enthalten. Bei allen Vorteilen, die sie sonst gegenüber Wegwerf-Produkten haben, heißt das: Du musst Dein Baby öfter wickeln. Und auch das Wickeln selbst ist etwas zeitintensiver als bei der Einmalwindel.
Diese Tabelle fasst die Vor- und Nachteile der beiden Windelsorten zusammen:
Wegwerf-Windeln | Stoff-Windeln | |
Kosten | x | |
Gesundheit | x | |
Nachhaltigkeit | x | |
Trockenwerden | x | |
Praktischer | x | |
Häufigkeit Windeln wechseln | seltener | |
Dauer Windeln wechseln | kürzer |
Ich hoffe, dass ich Deine Fragen zum Thema Windeln wechseln in diesem Beitrag beantworten konnte. Schon bald hast Du den Dreh raus und wirst gar nicht mehr groß darüber nachdenken, Du wirst sehen!
Übrigens: Eine ausführliche Anleitung, wie man Babys richtig wickelt inklusive Hebammen-Video findest Du im Beitrag „Baby 1 x1 – Baby wickeln: so geht’s“. Viel Spaß beim Lesen :-)