Als ich das erste Mal gefragt wurde, ob ich eine Baby Party mache, war ich wirklich überfordert. Eine Baby Party? Darunter konnte ich mir nichts vorstellen. Weil ich nach einem kleinen Testlauf allerdings wirklich begeistert von der Idee bin, möchte ich euch das Konzept und unsere „Mini Baby Party“ heute kurz vorstellen.
Die „Tradition“ Baby Party
Wie so viele Anlässe zum Feiern hat auch die Baby Party ihren Ursprung in den USA („baby shower“). Veranstaltet wird sie etwa zwei Monate vor Entbindungstermin, wenn der Bauch also schon schön kugelrund ist. Meist helfen gute Freundinnen bei der Organisation, um die werdende Mama nicht zu sehr zu belasten. Normalerweise nehmen hauptsächlich Frauen daran teil. Elementare Bestandteile jeder Baby Party sind:
1) Dekoration
Die Räumlichkeiten (in der Regel die Wohnung der werdenden Mami) werden möglichst festlich und mit Baby-Utensilien dekoriert. Eine Girlande mit entsprechender Aufschrift ist z.B. ein Muss.
2) Geschenke
Die Gäste bringen in der Regel kleine Geschenke für das Baby mit, sei es ein Strampler, Pflegeprodukte oder eine Windeltorte.
3) Häppchen und Getränke
Was auf keinen Fall fehlen darf, sind Häppchen für die Gäste. Auch diese können in Farbe und Form auf das zu feiernde Wunder abgestimmt sein. Zu Trinken gibt es für alle Schwangeren und Stillenden natürlich alkoholfreie Getränke, ansonsten Cocktails und Sekt.
4) Spiele
Darum müssen sich tatsächlich die Freundinnen kümmern. Typische Baby Party Spiele sind z.B. das blinde Probieren und Sorten-Raten von Babybrei, Wettrinken aus Saugfläschchen, Wickeln einer Puppe oder das Raten des Bauchumfanges der Schwangeren.
Unsere Baby Party
Wie so viele Anlässe zum Feiern (vgl. Halloween, Valentinstag) erfreut sich auch die „baby shower“ in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Nachdem wir uns also informiert hatten, was eigentlich dahinter steckt, habe ich zusammen mit meinen zwei besten Freundinnen geplant, das Ganze mal auszuprobieren, wenn auch in ganz kleiner Runde und in abgespeckter Form. Das Datum haben wir ca. 6 Wochen vor meinen Entbindungstermin gelegt, an einem Wochenende, an dem die beiden ohnehin zu Besuch kommen wollten. Leider musste eine der beiden kurzfristig absagen und mein Mann musste als Gast einspringen. Also zog ich eines Freitag vormittags los, um alle Zutaten für die Verpflegung zu besorgen, während meine Freundin sich mit dem Zug auf den Weg gemacht hatte. Ganz schön anstrengend als Hochschwangere – hier im Zweifel lieber Partner oder Freunde losschicken!
Wenn man das Geschlecht des Babys schon weiß – in meinem Fall ein Junge – kann man Lebensmittelfarbe einkaufen und die Häppchen entsprechend dekorieren. In meinem Fall habe ich darauf verzichtet und bei der Auswahl der Rezepte darauf geachtet, dass sie möglichst einfach zuzubereiten sind. Ergebnis waren folgende Leckereien:
– Blätterteig-Spinat-Schnecken
– Tortellini-Spießchen bzw. Gemüse-Käse-Spießchen
– Gurken-Häppchen bzw. Paprika-Schiffchen mit Frischkäsecreme
– Pizzaschnittchen
– Rucola-Wrap-Häppchen
Zu Trinken gab es alkoholfreien Hugo bzw. Sekt und Cocktails aus Orangensaft und Aronia-Muttersaft – optisch einem Tequilla Sunrise entsprechend.
Um Deko und Unterhaltung musste ich mich zum Glück nicht kümmern, sondern wurde mit einer Girlande aus Windeln mit der Aufschrift „It’s a boy“ im Wohnzimmer überrascht. Nachdem der erste Hunger gestillt war, ging es weiter mit Baby-Stadt-Land-Fluss. Während wir zunächst etwas skeptisch waren, hat sich das als wirklich lustig herausgestellt. Meine Freundin hat auch noch keine Kinder und dementsprechend hatten wir alle recht wenig Ahnung von Kategorien wie Babykrankheit oder Kinderlied. Umso lustiger gestaltete sich die Klärung der Fragen, ob Cholera eine Kinderkrankheit ist und ob es das Lied „Hurra, hurra, die Feuerwehr ist da“ gibt.
Nachdem ich aus diesem Spiel als knapper Sieger hervorgegangen war, war ich beim nächsten die Leidtragende. Mir wurden die Augen verbunden und die beiden anderen bemalten mit Fingerfarben meinen Kugelbauch mit den potenziellen Namen für unseren Kleinen sowie ein paar Bildchen. Das Ergebnis war wirklich sehenswert.
Damit neigte sich unsere kurze Test-Baby Party auch schon dem Ende zu und für uns stand fest: so eine Veranstaltung sollte es in Zukunft für alle werdenden Mütter in unserem Freundeskreis geben! Man kann das Ganze mit wirklich wenig Aufwand betreiben und es macht trotzdem riesig Spaß. Von den Geschenken mal ganz abgesehen.
Vielen Dank für die nützlichen Tipps, großes Lob an den Veröffentlicher.