11.1.2015
Diese Woche haben wir bei Pauline eine neue Leidenschaft entdeckt: sie hört gern Musik. Angefangen hat es an einem Nachmittag. Mathilda saß am Tisch beim Kneten, im Hintergrund lief Kindermusik, genauer gesagt Spiel- und Bewegungslieder, gesungen von Kindern. Als Mathildas Lieblingslied kam, bei dem sie gerne und laut mitsingt und oft auch durchs Zimmer tanzt, strahlte Pauline über beide Ohren und wurde irgendwie zappelig. Als ich das Lied zum dritten Mal gestartet habe, fing sie an, ihren Kopf im Rhythmus vorsichtig rauf und runter zu bewegen. Schnell wurde sie immer energischer und wippte schließlich mit ihrem ganzen Körper mit.
Reif für den Musikgarten?
In den folgenden Tagen wippte sie jedes Mal los wenn sie auch nur kurz so etwas wie Musik hörte, besonders zu Mathildas Gesang. Kinderstimmen scheinen für Babys etwas Magisches zu haben. Und wenn ihr das so viel Spaß macht, werde ich mich gleich mal nach dem nächsten möglichen Musikgartenkurs für ihre Altersstufe umsehen, noch sind unsere Vormittage nicht mit Terminen überfrachtet. Natürlich singe ich zu Hause gerne und viel für sie, besonders beim Wickeln (um die Stimmung aufrecht zu erhalten) und wir haben selbstverständlich schöne Kinderliederbücher und allerlei Instrumente auch für Kinder, aber in so einem Kurs hat man doch nochmal andere Möglichkeiten.
Liederbücher…
Da fällt mir auch noch ein, dass wir im Keller noch ein paar dieser elektronischen Liederbücher lagern haben. Allesamt Geschenke, die ich verkaufen beziehungsweise entsorgen wollte. Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von diesen Plastikteilen, die Musik ist oft zu laut und die Stimmen teils recht gruselig, aber die Kleinen scheinen sie zu mögen. Mathilda hat sich damals stundenlang und mit großer Begeisterung mit den Teilen beschäftigt, Knöpfe gedrückt, mitgewippt und später sollte ich immer mitsingen. Ein Buch war dabei, was ich ganz in Ordnung finde. Man kann die Lautstärke einstellen und Lieder und Bilder sind ganz nett. Das werde ich in den nächsten Tagen mal aus dem Keller kramen. Pauline ist ja nun auch kein Mini-Baby mehr und interessiert sich für alles Mögliche.
Und immer noch auf der Krankenstation
Den Großteil vergangener Woche verbrachten Pauline und ich allerdings bei der Kinderärztin, im Bett und auf der Couch. Wie befürchtet, verschlimmerte sich Paulines Erkältung. Sie bekam Fieber und fing an zu röcheln und rasseln und hatte merklich Probleme beim Atmen. Ich hatte 4 Tage und 5 Nächte keine ruhige Minute mehr. Pauline wollte in kurzen Abständen trinken, nichts essen und hing immer an mir dran. Nachts weinte sie viel und ich musste sie viel tragen. Sogar zur Toilette musste ich sie mitten in der Nacht mitnehmen. Die Kinderärztin, die wir zwei Mal diese Woche aufsuchten, war knapp davor, uns ins Krankenhaus einzuweisen. Sie meinte, es könnte ein Virus oder eine leichte Lungenentzündung sein. Dreimal am Tag musste ich ihr eine Spraydosis zur Bronchienerweiterung geben, und mindestens dreimal inhalieren. Dann noch Nasentropfen gegen eine beginnende Ohrenentzündung, die ihren Zustand noch verschlimmerte. Pauline ertrug alles sehr tapfer aber weinerlich. Sie wollte viel schlafen, am liebsten im halbdunklen Schlafzimmer und ich durfte ihr nicht von der Seite weichen. Gegen Mitte der Woche ging es mit ihr langsam aufwärts. Ich konnte sie zumindest abends ins Bett bringen und musste nicht alle paar Minuten zu ihr ins Schlafzimmer flitzen, um sie zu beruhigen. Dafür fing nun Mathilda an, über Bauchweh zu klagen. Zum Wochenende bekam sie dann auch noch Durchfall. Es hört einfach nie auf… Die schlimmste Woche seit langer Zeit liegt jetzt hinter mir. Dabei kann ich von Glück sagen, dass meine Mama zur Unterstützung hier war, und sich um Mathilda und den Haushalt kümmerte, einkaufte, kochte und die Nerven behielt (Danke, Mama!!!), denn Stefan war ja für eine Woche außer Landes. Wenn er geahnt hätte, was passiert, wäre er sicher nicht verreist. Aber so ist es ja immer, das ganze Jahr ist nichts und wenn der Mann einmal nicht da ist, brechen gleich die schlimmsten Krankheiten aus… Aber gut, wir haben es geschafft, Pauline erholt sich allmählich und isst endlich auch wieder. Gestern hat sie zum ersten Mal wieder gelächelt, ein gutes Zeichen. Krankheiten gehören zwar zum Groß werden dazu, aber eine fröhliche Pauline, die zu Musik „tanzt“, ist uns natürlich lieber. Nun bin ich in erster Linie extrem erleichtert, dass es Pauline besser geht und wir kommen hoffentlich wieder etwas zur Ruhe. Vor allem ich muss versuchen, meine Nerven zu stärken, die Akkus wieder aufzuladen, denn der Winter ist noch nicht vorbei und wer weiß was noch kommt.