19.4.2015
Jetzt haben wir kein Baby mehr ;-( Mit dem heutigen Tag ist Pauline 1 Jahr alt und zählt damit offiziell zu den Kleinkindern. Für uns als Familie und insbesondere für Pauline war es ein aufregendes erstes Jahr, besonders schön und anstrengend zugleich. Aber das hatten wir nicht anders erwartet.
Alles neu für Mathilda
Vieles musste sich erst einspielen, vor allem für Mathilda, unsere dreijährige Tochter, war es nicht immer leicht. Sie musste teilen lernen und warten, als Hauptansprechpartner fiel ich für eine Weile weg, Stefan übernahm bis auf weiteres auch die Nachtschichten mit ihr wenn erforderlich, inklusive Ins-Bett-bringen, und ganz nebenbei waren da auch noch Kindergartenstart und Trocken werden, viele Neuerungen für ein so kleines Mädchen.
Gratwanderung
Vor allem in den ersten Wochen sind meine Gefühle andauernd Achterbahn gefahren. Ich war erschöpft und emotional hin und hergerissen zwischen der großen und der kleinen Tochter. Die kleine brauchte mich natürlich erstmal mehr, die enge Bindung zur Großen wollte ich aber auch nicht verlieren. Das Stillen nahm am Anfang viel Zeit in Anspruch. Zeit die ich für unsere Bindung und ihre Gesundheit gerne investiert habe, die aber bei zwei Kindern plus Haushalt wenig vorhanden ist. Eine ständige Gratwanderung, die nun, nach einem Jahr langsam leichter wird. Die Stillpausen tagsüber sind Vergangenheit, Pauline ist nicht mehr nur auf mich fixiert und Mathilda und ich kommen uns bei kleinen Ausflügen zu zweit wieder näher. Zurückstecken musste jeder von uns in vielen Momenten. Und so hart wie es manchmal war, ich würde es immer wieder so machen.
Paulines Premieren
Für Pauline gab es im ersten Lebensjahr eine Reihe von Premieren: drehen, robben, sitzen, krabbeln, grinsen, lachen, greifen, deuten, winken und klatschen, um nur einige zu nennen. Ihre sprachliche Entwicklung schreitet voran, nahezu täglich brabbelt sie etwas Neues. Aufs erste bewusste „Mama“ oder „Papa“ aus ihrem Mund warten wir noch, ich vermute nicht mehr lange.
Lieblingsessen
Von der ausschließlichen Ernährung mit Muttermilch über B(r)eikost ist Pauline nun beim Familienessen angekommen. Am liebsten mag sie Breze, Obst, Gemüse, Käse, Nudeln und Oliven. Brei isst sie kaum noch, vor allem nicht, wenn etwas anderes essbares auf dem Tisch ist. Schnuller und Milchflasche mag sie nach wie vor nicht, inzwischen bieten wir ihr das auch gar nicht mehr an.
Unsere Nächte…
Tagsüber trinkt sie Wasser, nachts stille ich sie noch nach Bedarf, was in zahlreichen Nächten zum dauernuckeln wird, erholsamer Schlaf (für mich jedenfalls) ausgeschlossen. Hin und wieder sind erholsame Nächte mit mehr als 4 Stunden Schlaf für mich dabei, jedoch höchstens drei Mal im Monat und nie länger als 6 Stunden. Teilweise bin ich selbst schuld, ich verlege viele Tätigkeiten in die späten Abendstunden, anders geht es kaum, und ein bisschen zerstreuen möchte ich mich schließlich auch noch. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Pauline besser schlafen kann, wenn ich nicht ganz nah bei ihr bin. Vielleicht ist es demnächst wirklich an der Zeit, dass Pauline ins Kinderzimmer umzieht. Allein ist sie dort auch nicht, und weniger abgelenkt… Tagsüber schläft Pauline jetzt nur noch ganz selten zwei Mal, meistens wird es nur ein vorgezogener Mittagsschlaf über maximal 1,5 Stunden, den sie sehr gerne im Kinderwagen hält. Anschließend ist sie immer öfter bis zu 7 Stunden am Stück wach, keine Ahnung wie sie das durchhält, schlafen will sie nachmittags aber partout nicht.
Vom Einschlafstillen
Paulines Ins-Bett-bringen am Abend ist immer noch ein Kapitel für sich. Am liebsten möchte sie einschlafgestillt werden, was mich bisher nicht wirklich gestört hat, weil es schnell und unkompliziert klappt und dadurch ein sehr friedlicher Ablauf ist. Ich habe das Gefühl, dass sie diese Zeit exklusiv und in Ruhe mit mir am Ende eines langen Tages braucht, um runterfahren zu können und sich geborgen zu fühlen. In dem Moment sehe ich das auch nicht als füttern, sondern eher als kuscheln an. Der Nachteil dabei ist, dass Stefan (oder wer sonst auch immer) fast keine Chance hat, Pauline ohne großen Protest in den Schlaf zu begleiten. Dadurch ist sie total abhängig von mir und meiner Anwesenheit, ganz zu schweigen von der doppelten Stressbelastung für sie wenn ich irgendwann komplett abstillen möchte… So langsam müssen wir uns dahingehend etwas einfallen lassen, sonst gibt es bald ein schlimmes Erwachen für Pauline.
Paulines Geburtstag
Ihren Geburtstag feierten wir heute im kleinen Kreis, aber mit allem was dazugehört, ihrem ersten Kuchen eingeschlossen. Mit schokoverschmierten Mündern wurden Geschenke ausgepackt und gemeinsam ausprobiert, ein großer Spaß für die ganze Familie. Und so starten wir fröhlich in Paulines zweites Lebensjahr. Mathilda freut sich am meisten darauf, bald mit ihr um die Wette Bobby Car zu fahren, Stefan aufs Quatschmachen und ich freue mich auf viel Kommunikation mit Pauline und hoffentlich mehr ruhige Nächte.
Ein Kommentar zu Woche 52 – Pauline ist 1 Jahr alt