Erste Worte
Mit großer Spannung hatten wir seit Wochen auf ihr erstes „richtiges“ Wort gewartet. Nicht, dass wir inzwischen nicht mit ihr kommuniziert hätten, wir verstehen sie auch ohne Worte sehr gut, aber jetzt beginnt eine neue Ära für uns alle, Pauline wird uns nach und nach mit neuen Wörtern überraschen. Als allererstes kam aus ihrem Mund (wie konnte es anders sein ;-)) ein vorsichtiges „Mama“. Nur wenige Tage später folgten die Wörter „Aua“ und „Ja“. Ersteres hört sie recht oft von ihrer großen Schwester, häufig in Verbindung mit Haare waschen oder kämmen… Und weil die Kleinen sich sehr gerne Dinge von den Großen abschauen, ruft Pauline seit Neuestem schon prophylaktisch „Aua“, wenn ich mit der Haarbürste auf sie zukomme, sehr witzig.
Der Ton macht die Musik
Beim „Mama“ hat sie mittlerweile auch verschiedene Tonlagen drauf, je nach Stimmungs-und dringlichkeitslage ist es eher ein lautes und forderndes Rufen oder leise und zärtlich, manchmal auch weinerlich. Stefan ist natürlich nicht so ganz froh, er hatte gehofft, dass zuerst, zumindest aber als Zweites das Wort „Papa“ folgen würde. Aber das kann man sich nicht aussuchen, Pauline wird selbst entscheiden in welcher Reihenfolge die Wörter aus ihr raussprudeln.
Mathildas Eigenkreationen
Besonders interessant fand ich die teils lustigen Eigenkreationen, die Kinder aus Wörtern machen. Mathilda, unsere 3-jährige Tochter, hatte da ein paar nette Kreationen. Von „Monini“ (Melone), über „Atta“ (Ball), „Huch“ (Schuh), „Amina“ (Ameise), „Nats“ (Sand) und „Hubauba“ (Hubschrauber) bis zum total verkomplizierten Wort „Parkressessin“ (Prinzessin) dauerte es ungefähr zwei Jahre.
Babysprache? Sprachförderung?
Wir sprachen viel mit ihr und benutzten dabei keine Babysprache, sondern sprachen wie mit einem normalen Kind. Das „Dutzi, Dutzi-Gerede“ ist einfach nicht mein Fall… Und soviel ich weiß, soll man auch normal mit seinem Baby/Kind sprechen. Geschadet hat es ihr jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil. Genauso wenig, wie die Stunden, die wir täglich mit Bücheranschauen und später Vorlesen verbrachten. Bei direkter Ansprache, also Fragen oder Aufforderungen etwas zu tun oder eben auch zu lassen, versuchten wir, immer nur maximal drei einfache Wörter zu benutzen, recht viel mehr können die Kleinsten selten verarbeiten. Wenn ich zu lange oder komplizierte Sätze an sie richtete, hatte ich oft das Gefühl, dass sie abschaltet, mir nicht mehr zuhört. Genauso wenig anfangen konnte (und kann) sie natürlich mit Ironie. Mit 20 Monaten begann sie dann bereits 3-Wort-Sätze zu sprechen und heute ist ihr Wortschatz riesengroß und sie verblüfft uns mit ihrer Sprache oft. Neulich im Supermarkt, als sie ihre Lieblingsgummibärchen entdeckte, Stefan diese aber nicht kaufen wollte, sagte sie zu ihm „Papa, ich will das jetzt nicht schon wieder mit Dir diskutieren!“. Solche und andere mehr oder weniger lustigen Wörter (Stichwort Schimpfwörter) und Sätze, die letztlich nur die Sprache aus ihrem Umfeld widerspiegeln, hören wir nun täglich. Pauline werden wir selbstverständlich genau so viel zeigen, erklären und vorlesen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie die meisten Wörter von ihrer Schwester lernt, was Mathilda sagt, tut oder hat, ist für Pauline immer noch das Tollste. Bei der abendlichen Bücherstunde ist sie jedenfalls schon voll integriert (ihr aktuelles Lieblingsbuch: „Die Eule mit der Beule“). Bis sie anfängt, mit uns zu diskutieren, ob es zum Beispiel „Helicocktell“ statt Helikopter heißt (Mathilda behauptet das nämlich felsenfest), dauert es sicher noch einige Zeit, der Anfang ist hiermit gemacht.