Das Zähneputzen kann für Eltern und Kinder eine große Herausforderung sein. Doch das muss nicht unbedingt so bleiben. Ich habe Dir hier ein paar Tipps und Tricks für das Zähneputzen zusammengestellt und auch ein paar wichtige Infos zum Beginn der Zahnpflege und darüber, welche Zahnbürsten die richtigen sind.
Wenn Zähneputzen zur Herausforderung wird
Bei uns gibt es Abende, wo das Zähneputzen zum großen Thema wird. Das Kind diskutiert, möchte lieber erst am nächsten Morgen, die Zahnpasta ist plötzlich eklig und ich bin gestresst, weil ich denke, dass wir zwei Mal am Tag Zähne putzen MÜSSEN. Eines vorweg: Die Zähne werden nicht schlecht, wenn das Zähneputzen ein Mal ausfällt. Bevor es am Abend ausartet, putzt lieber einmal ordentlich und länger, als drei Mal zu kurz. Je älter die Kinder werden, umso mehr verstehen sie das Thema Körperpflege und es wird einfacher. Versprochen! Was aber definitiv nicht die Lösung ist: Zum Zähneputzen zwingen. Damit erreichst Du nur, dass Dein Kind gar nicht mehr möchte und jedes Mal eine Diskussion oder sogar Geschrei stattfindet. Damit das nicht passiert, kannst Du ein paar Tricks anwenden.
Neun Tipps & Tricks zum Zähneputzen lernen
1. Eine Routine finden
Kinder brauchen eine Routine in vielen Dingen, auch beim Zähneputzen. Deshalb ist es wichtig, dass der Ablauf möglichst immer gleich ist. Bei uns wird immer nach dem Abendessen geputzt. Anschließend ziehen die Kinder ihre Schlafanzüge an und dann geht es ins Bett. So wissen sie genau, was auf sie zukommt und es entstehen nur selten Diskussionen.
2. Welche Zahnbürste darf es sein?
Lasse Dein Kind selbst eine Zahnbürste und Zahnpasta aussuchen. Mit dem Lieblingsmotiv auf der Zahnbürste macht das Zähneputzen gleich viel mehr Spaß.
3. Gemeinsam Zähne putzen, statt allein
Putzt gemeinsam Eure Zähne. Oder putzt sie Euch gegenseitig. So bist Du nicht nur Vorbild, sondern Ihr habt zusammen auch mehr Spaß dabei.
4. Zahnputzlieder singen
Gerade für die ganz Kleinen sind Zahnputzlieder oder -reime eine tolle Sache. Es gibt viele Lieder und Videos, die genau so lange laufen, wie die Zähne geputzt werden sollen. So macht es gleich noch mehr Spaß. Such einfach mal im Internet danach – Du wirst garantiert fündig.
5. Kinderwaschtisch aufstellen
Es gibt Kinderwaschtische, die man am Badewannenrand anbringen kann. Sie haben ein kleines Waschbecken, einen Spiegel und eine Ablage. Ein eigener Waschtisch motiviert die Kinder zusätzlich zum Zähneputzen.
6. Bücher über das Zähneputzen anschauen
Bücher helfen wirklich immer. Sie erklären für Kinder verständlich und in Bildern, warum es so wichtig ist, sich die Zähne zu putzen.
7. Zahnputz-App
Mit einer Zahnputz-App und dem passenden Bürstenaufsatz, den Du mit Deinem Handy verbinden kannst, kann Dein Kind beim Zähneputzen Spiele spielen. Dabei kann es mit den richtigen Bewegungen zum Beispiel Bakterien fangen oder Spiele machen, in denen ein Flugzeug entsprechend fliegen muss. Der Aufsatz und die App sind nicht kostenlos, aber es lassen sich Punkte gewinnen, die in Geld umgewandelt werden. Diese werden Deinem PayPal-Konto gutgeschrieben. So kann Dein Kind sein Sparschwein füllen. Eignet sich für Kinder ab vier Jahren.
8. Sprecht über das Thema Zahnpflege
Darüber sprechen ist wichtig. Je öfter Ihr über Zähne und Zähneputzen sprecht und auch über die Ängste, umso leichter fällt es den Kindern. Erzähle auch Du darüber, wie es Dir früher erging oder wie Du es findest, wenn Du zum Zahnarzt gehen musst. Wichtig ist, keine Angst zu machen, sondern sachlich zu bleiben.
9. Mein ganz persönlicher Tipp: Timer stellen
Mein Sohn ist alles andere als ein Fan vom Zähneputzen. Jeden Abend hat er versucht, das Zähneputzen so lange wie möglich herauszuzögern. Irgendwann habe ich den Timer eingeführt. Im Bad steht seitdem eine Eieruhr, die er selbst auf fünf Minuten einstellen darf. So lange hat er Zeit, sich die Zähne zu putzen, zu waschen und auf Toilette zu gehen. Klingelt sie erst danach, darf er einen Sticker auf ein Blatt kleben. Seine Motivation ist seitdem sehr hoch, da er Sticker kleben liebt und sich immer daran erfreut, wenn das Blatt „vollgestickert“ ist.
Egal, wie Du es machst und welcher Weg für Euch der Richtige ist: Wenn Dein Kind sich die Zähne alleine putzt, putze danach immer nach, am besten bis zum Schulalter.
Ab wann sollten die Zähne geputzt werden?
Mit dem Durchbruch des ersten Milchzahns solltest Du beginnen. Täglich einmal am Abend nach dem Essen reicht bis zum 2. Geburtstag völlig aus. Benutze dabei eine Finger- oder Kinderzahnbürste und eine erbsengroße Menge flouridhaltige (wird von Zahnärzten empfohlen) Kinderzahnpasta. Ab zwei Jahren sollte das Zähneputzen zwei Mal täglich stattfinden.
Die richtige Zahnputztechnik
Damit Ihr keine Flächen vergesst, könnt Ihr in der „KAI-Reihenfolge“ putzen:
K – Kauflächen mit kurzen Hin- und Herbewegungen putzen
A – Außenflächen mit kreisenden Bewegungen säubern
I – Innenflächen mit kleinen Kreisen oder Drehbewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn reinigen
Welche Zahnbürste ist die richtige?
Die ideale Zahnbürste für Kinder hat einen dicken, rutschfesten Griff, damit Dein Kind sie richtig festhalten und gezielt führen kann. Der Bürstenkopf sollte unter zwei Zentimeter kurz sein und viele einzelne Borstenbüschel mit abgerundeten Borsten haben. Borsten aus Kunststoff eignen sich besser als Naturborsten, da sich Bakterien hier nicht so schnell einlagern. Die Zahnbürste sollte alle zwei bis drei Monate gewechselt werden.