Ab etwa 6 Monaten kann Dein Baby seinen ersten Zahn bekommen. Diese Zeit, wenn Babys zahnen, kann für sie und auch für die Eltern eine herausfordernde Zeit sein. Das Durchbrechen der ersten Zähnchen ist häufig mit Schmerzen und anderen Symptomen verbunden. Dein Kind ist womöglich weinerlich und quengelig. Doch es gibt verschiedene Zahnungshilfen, die Deinen kleinen Schatz bei diesem Prozess unterstützen und ihm helfen möchten. Welche Zahnungshilfen es gibt und was diese unterscheidet, stellen wir Dir hier vor.
Beißringe
Beißringe gehören vermutlich zu den beliebtesten und häufigsten Zahnungshilfen. Auch Greiflinge sind häufig mit Kauflächen versehen. Genoppt oder gerillt massiert die strukturierte Fläche sanft das gereizte Zahnfleisch, was kurz vorm Durchbrechen der Zähne als sehr angenehm und erleichternd empfunden wird. Es sind auch Kühl-Beißringe erhältlich, die für einige Zeit in den Kühlschrank gelegt werden und dadurch eine beruhigende, kühlende Wirkung erhalten. Besonders praktisch an Beißringen ist, dass sie gleichzeitig als erstes Spielzeug für das Baby dienen. Sie sind schön handlich, wodurch sie gut zu greifen und zu halten sind. Viele Greiflinge sind noch mit zusätzlichen Spielelementen oder Rasseln ausgestattet, um den Unterhaltungswert für das Baby zu steigern.
Beißringe gibt es aus unterschiedlichen Materialien: Silikon, Kautschuk, Holz… Wichtig ist, dass Beißringe keine schädlichen Inhaltsstoffe beinhalten. Um diese zu überprüfen, hat Öko-Test 2020 einige Beißringe getestet und bewertet, die Ergebnisse findet Ihr hier: 20 Beißringe im Test von Öko-Test: die Ergebnisse
Bernsteinkette
Bernsteinketten sind eine traditionelle Zahnungshilfe. Wie wird die Bernsteinkette beim Zahnen angewandt? Auf den Bernsteinperlen darf nicht rumgekaut oder -gebissen werden! Die Kette wird lediglich um den Hals getragen – am besten unter Body oder Shirt, damit sie direkt auf der Haut aufliegt. Durch den Hautkontakt sollen ätherische Öle freigesetzt werden. Bernstein wird eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung nachgesagt. Die Bernsteinketten von Grünspecht sind mit einem Sicherheitsverschluss ausgestattet, der sich bei Zug an der Kette öffnet und anschließend wieder schließen lässt. Außerdem sind die Perlen auf eine besonders reißfeste Schnur aufgefädelt und nach jeder Perle einzeln handverknotet.
Achtung: Bernsteinketten sind Schmuckstücke und sollten bei Babys nur unter Aufsicht angelegt werden! Trotz umfangreicher Qualitätskontrollen ist es nicht ausgeschlossen, dass die Steine bei Krafteinwirkung (wie z.B. Herumkauen) brechen können. Vorsicht Erstickungsgefahr! Mit Schmuckgegenständen, die Kleinteile enthalten und eine Kettenlänge von mehr als 22 cm haben, dürfen Kinder unter 3 Jahren nicht alleine gelassen werden.
Veilchenwurzel
Die Veilchenwurzel ist ein altes, natürliches Hausmittel bei Zahnungsschmerz. Dabei handelt es sich nicht um die Wurzel eines Veilchens, sondern einer Schwertlilie. Und diesem Wurzelstock wird eine leicht betäubende und schmerzlindernde Wirkung nachgesagt. Den Namen hat die Veilchenwurzel vermutlich ihrem Duft zu verdanken. Diese Zahnungshilfe ist ganz natürlich und rein pflanzlich. Um seine Wirkung entfalten zu können, beißt Dein Baby darauf herum und reibt sein Zahnfleisch an der Veilchenwurzel. Durch den Speichel wird die Wurzel weich und elastisch und setzt ätherische Öle frei, welche sanft kühlende Eigenschaften haben. So wird beim Kauen auf der Veilchenwurzel das Zahnfleisch angenehm massiert und der Zahnungsschmerz auf natürliche Weise gelindert.
Achtung: Die Veilchenwurzel sollte immer an einer Kordel oder Schnullerkette befestigt sein. Außerdem sollte Dein Kind nur unter Beaufsichtigung darauf rumbeißen und dies auch nur etwa 10 Minuten lang am Stück. Die Veilchenwurzel könnte außerdem ein guter Nährboden für Keime und Bakterien werden, daher sollte sie nach jedem Gebrauch und falls sie auf den Boden gefallen ist, nach Anleitung ausgekocht und anschließend gut getrocknet werden. Bitte die Wurzel auch immer auf Brüchigkeit untersuchen und vorsichtshalber alle 2 Monate erneuern.
Fingerlinge
Da sanftes Massieren des Zahnfleisches beim Zahnen als angenehm empfunden wird, haben sich auch sogenannte „Fingerlinge“ als Zahnungshilfen bewährt. Sie reinigen außerdem die ersten Zähnchen auf sanfte Weise und gewöhnen Dein Baby schon langsam an die tägliche Zahnpflege mit einer Zahnbürste. Die Fingerzahnbürste wird dazu einfach über den elterlichen Finger gezogen und schon kannst Du mit den weichen Noppen die Zähne Deines Kindes putzen sowie das gereizte Zahnfleisch vorsichtig massieren.
Zahnungsgel
Zahnungsgele sollen die Schmerzen beim Durchbrechen der Zähne minimieren. Diese gewünschte Wirkung können verschiedene Inhaltsstoffe erreichen – und genau auf diese sollten Eltern achten! Denn Alkohol und Zucker sind keine wünschenswerten Inhaltsstoffe in Zahnungspasten für Babys, aber dennoch oft enthalten. Besser sind pflanzliche Salben mit Kräutern wie Salbei, Kamille oder Gewürznelke. Eine Studie aus Großbritannien, die 2019 im British Dental Journal veröffentlicht wurde, fand zudem in manchen Zahnungsgelen Lidocain. Das Betäubungsmittel wurde bereits vor Jahren mit einigen schwereren Vergiftungen in Verbindung gebracht. Daher bei einem Zahnungsgel lieber auf rein natürliche Inhaltsstoffe achten, wie beim Citroganix All Natural von Nuby.
Doch zunächst solltest Du vielleicht lieber auf andere Zahnungshilfen zurückgreifen und erst, wenn gar nichts mehr hilft und der Zahnungsschmerz zu groß wird, kannst Du Dich von Deinem Kinderarzt beraten lassen, ob und welches Zahnungsgel Du bei Deinem Schatz verwenden kannst. Eventuell verschreibt er Dir auch Zäpfchen oder ein anderes Medikament zur Schmerzlinderung.
Zahnt Dein kleiner Liebling momentan auch? Hast Du bereits eine gute Möglichkeit gefunden, um ihm dabei zu helfen? Wir freuen uns über Eure Tipps und Stories rund um Zahnungshilfen in den Kommentaren.
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