Drei Wochen vor dem Geburtstermin meines zweiten Spatzes fiel bei mir das erste Mal dieses Wort: Hydramnion (zu viel Fruchtwasser). Was das ist und wie es mir damit erging, davon möchte ich Euch hier berichten.
Was ist ein Hydramnion überhaupt?
Von einem Hydramnion, auch Polyhydramnion, ist die Rede, wenn sich in der Gebärmutter zu viel Fruchtwasser angesammelt hat. Laut meiner Recherchen entsteht ein Hydramnion meist erst gegen Ende der Schwangerschaft.
So war es auch bei mir. „Die bekommt Zwillinge!“ oder „Bald ist es so weit!“, solche Sätze hörte ich fünf Wochen vor dem Geburtstermin täglich. „Was ist da los?“, fragte ich mich, je größer mein Bauch wurde. Wenn ich nach meinem Gefühl ging, war alles ganz normal. Ich hatte nicht das Gefühl, ein großes Baby in meinem Bauch zu haben. Tatsächlich war es auch nicht mein Sohn, der da den ganzen Platz einnahm, sondern zu viel Fruchtwasser.
Wie kommt es zu so viel Fruchtwasser?
Wie das Hydramnion bzw. zu viel Fruchtwasser entsteht, dafür gibt es viele Möglichkeiten. Grundsätzlich sind bei der Fruchtwasserproduktion Organe von Dir und Deinem Kind beteiligt. Sobald nun die Funktion eines der beteiligten Organe (Plazenta, Nieren des Babys, etc.) nicht richtig funktioniert, wird der normale Kreislauf des Fruchtwassers unterbrochen und es kann sich zu viel Fruchtwasser oder zu wenig ansammeln.
Die Ursache kann jedoch nicht immer genau geklärt werden. Laut netdoktor.de kann u. a. einer der folgenden Gründe zu einem Hydramnion führen:
Schwangerschaftsdiabetes, Infektionen (z. B. Toxoplasmose), Herzfehler, Plazentaschwäche oder eine Mehrlingsschwangerschaft. Es kann aber auch sein, dass Dein Ungeborenes nicht viel Fruchtwasser trinkt oder dessen Nieren zu viel Harn produzieren. Leider können auch Chromosomenanomalien zu dem vielen Fruchtwasser führen. Für die Ursache meines Hydramnions war eine Schwangerschaftsdiabetes im Verdacht.
Wie wird ein Hydramnion festgestellt?
Der Frauenarzt stellt ein Hydramnion meist beim Ultraschall fest. Denn dabei werden die Werte der Fruchtwassermenge geprüft, um festzustellen, ob damit alles in Ordnung ist.
Bei mir fiel zuerst auf, dass der Wehenschreiber den Geist aufgab. Er zeichnete zwischendurch einfach keine Wehen mehr auf. Meine Frauenärztin führte es auf den gespannten Bauch zurück und stellte dann beim Ultraschall zu viel Fruchtwasser fest. Außerdem hatte das Köpfchen meines Spatzes zwei Wochen vor dem Termin immer noch keinen Beckenkontakt und seine Größe konnte wegen des vielen Fruchtwassers nicht mehr genau gemessen werden.
Welche Beschwerden hat man mit Hydramnion?
Also neben den nicht enden wollenden Kommentaren von außen? Ich kam meinem großen Spatz auf seinem Laufrad nicht mehr hinterher … Das waren echte Beschwerden für mich! ;-)
Natürlich spannte die Haut meines Bauches sehr. Gegen Ende glänzte sie richtig und ich hätte Nadeln und anderen spitzen Gegenständen nicht zu nahe kommen wollen! Aber vor allem schleppt man da ganz schön was mit sich rum und der Bauch zieht nach unten. Daraufhin begann ich, meine Hände unter ihm zu verschränken. Das war eine angenehme Stütze, die mir zusätzlich zu meinem Stützband echt gut tat.
Weitere Beschwerden können laut netdoktor.de und netmoms.de u. a. Schwindel, Atembeschwerden und Wehen sein und sollten vom Arzt abgeklärt werden, vor allem wenn sie sehr stark sind und vor der 37. Schwangerschaftswoche auftreten. Je eher ein Hydramnion festgestellt wird, um so eher kann auch etwas unternommen werden.
Was kann man gegen zu viel Fruchtwasser tun?
Laut netdoktor.de wird das viele Fruchtwasser behandelt, je nachdem wie stark das Hydramnion ist und wie es Dir und Deinem Baby geht. Es kann z. B. eine Punktion der Fruchtblase gemacht werden, bei der ein Teil des vielen Fruchtwassers abgeführt wird. Auch Medikamente können verschrieben werden. Aber nicht immer muss ein Hydramnion behandelt werden und manche bilden sich sogar von alleine zurück.
Bei mir hat es sich zwar nicht zurückgebildet, aber es wurde auch nicht mehr behandelt. Ich wurde aber eineinhalb Wochen vorm Termin in die Klinik überwiesen, mit Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes und Makrosomie (Baby über 4 kg). Hier wurde mir dann ein Kaiserschnitt nahe gelegt. Aber nach Rücksprache mit meiner Beleghebamme entschieden mein Mann und ich uns dafür, die Geburt einleiten zu lassen. Schlussendlich wurde mein kleiner Spatz per Saugglocke geboren. Das erste, was meine Hebamme sagte, war: „Das ist kein 4-Kilo-Baby!“ Nein, mein Spatz war nur 3200 g schwer, 50 cm groß und das ganze Fruchtwasser schon längst auf und davon.
Zum Abschluss möchte ich nur noch kurz berichten, dass sich der eigentliche Grund für mein Hydramnion bis heute nicht geklärt hat. Denn der sogenannte Langzeit-Wert, den man nach der Geburt beim Hausarzt bestimmen lassen kann, ergab, dass ich keine Schwangerschaftsdiabetes hatte. So gesehen gehöre ich zu den vielen Müttern, die den eigentlichen Grund für das viele Fruchtwasser nie erfahren.
Quellen:
- netdoktor.de
- netoms.de
Mein erstes Kind war kein Problem, aber beim zweiten hatte ich auch ziemlich Früh schon zu viel Fruchtwasser, meine unsichere Hebamme hat uns leider nicht wirklich aufgeklärt sondern ständig ins Krankenhaus überwiesen und ein zuckertest nach dem anderen veranlasst. Die Untersuchungen im KH waren zu anfangs immer Ergebnislos und die Zuckertests alle total normal. Gegen ende der Schwangerschaft stellte sich dann ein leichter Nierenstau bei meinem ungeborenen Baby heraus. Durch den Druck vom Fruchtwasser waren seine Herztöne in der 39 SSW nicht mehr gut vernehmbar sodass ich auch ins KH überwiesen wurde, da angekommen hat die Fruchtblase von allein einen Riss bekommen und die Herztöne waren wieder super ;)
Da er allerdings bis Ende durch die Gegend schwimmen konnte und nie fest lag hat er sich dann in BEL gelegt, so habe ich ihn dann aber trotzdem auf normalem Weg bekommen und lediglich regelmäßige Urologie Termine begleiten uns seit jeher wo aber bisher nie etwas negatives Festgestellt werden konnte.
Jetzt bei der dritten SS ist in der 31 ssw wieder zu viel Fruchtwasser festgestellt wurden, bin gespannt ob sie diesmal auch eine Ursache finden, allerdings mache ich diesmal keine Zuckertest Tortur sondern warte dem was kommt ;)
Heute stehe ich in dem gleichen fal, was ihr schon hinter euch habt. Bei mir wurde heute zu viel fruchtwasser festgestellt und habe eine anweisung 10 tage vorm mein termin für kaiserschnitt für die klinik bekommen😢da das Kind nicht mit dem Kopf nach unten legt, aber auch ich bin der Meinung man weiß ja nie wann sich das ändert. Auch ich bin mir sehr s7cher, dass ich mein Kind spontan auf die Welt bringen kann! Allerdings weiß ich jetzt nicht was bei mir so raus kommt, da ich morgen erst in die klinik gehe. Ich habe viel gegoogelt und dann habe ich euren berrichte gesehen die mir wieder mut und Hoffnung gegeben haben. Ich fühle m7ch wirklich gesagt hilflos, weiß n7cht was ich machen soll auf wen ich hören und wem nicht hören soll😞😭ich hoffe nur mal das alles ein glückl8ches Ende hat.
Mir erging es genauso. Zwei Schwangerschaften – jedes Mal zu viel Fruchtwasser gegen 29. SSW. Die Blutuntersuchung sowie ein Feinultraschall bei einem Spezialisten zeigten beide Male keine Auffälligkeiten. Die Kinder kamen gesund zur Welt! Bei mir war es halt einfach so, Veranlagung oder wie auch immer. Allerdings war ich dann ab der Diagnose nicht mehr so entspannt und konnte die Schwangerschaft nicht mehr so richtig genießen… das war dann erst vorbei als ich mein gesundes Baby im Arm hielt. Ich glaube, dass man durch die heutige, ausgereifte Technik sehr viel erkennen kann, was man vor einigen Jahren noch ignoriert hätte. Ich finde den technischen Fortschritt toll! Allerdings wird man auch sehr verunsichert. Ich finde den Artikel gut, weil er neben den ganzen Horrorstorys im Internet mal ein Artikel mit Happy End ist. Der den Frauen Hoffnung gibt, anstatt sie zu verunsichern.
XOXO