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8-Wochen-Schub: Anzeichen, Dauer, Schlaf – und was Dein Baby jetzt lernt


Rund um die achte Lebenswoche herum erlebt Dein Baby seinen zweiten Entwicklungsschub – den sogenannten 8-Wochen-Schub. Jetzt lernt es besonders viel auf einmal. Das zeigt sich auch in seinem Verhalten. Weinerlichkeit, veränderter Schlaf und ein höheres Nähebedürfnis sind nur einige der Anzeichen. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte rund um das Thema 8-Wochen-Schub – von neu erlernten Fähigkeiten Deines Babys bis hin zu wertvoller Unterstützung, die Du ihm in dieser Zeit schenken kannst.  

8-Wochen-Schub: Welche Anzeichen für den Entwicklungssprung gibt es?

Vielleicht hast Du es in den ersten Lebenswochen oder beim größeren Geschwisterkind schon gemerkt: Ein Wachstumsschub kündigt sich zunächst meist damit an, dass Dein Baby anhänglicher und unruhiger ist als gewohnt.

Daneben sind diese Anzeichen ganz typisch für den 8-Wochen-Schub:

  • Großes Bedürfnis nach Nähe: Babys im Schub brauchen eine Extraportion Nähe und Geborgenheit zu ihren engsten Bezugspersonen. Oft liegen sie zum Beispiel nicht mehr gerne auf dem Boden oder im Bett, sondern wollen nah bei Mama sein. Direkter Körperkontakt beim Tragen gibt ihnen besonders viel Sicherheit.
  • Fremdeln: Während des Schubs zeigen viele Babys ein starkes Fremdelverhalten. Am liebsten sind sie in direktem Kontakt mit Mama oder Papa, während fremde Gesichter eher als zuvor abgelehnt und mit Skepsis betrachtet werden.
  • Beruhigen fällt schwerer: Babys im Schub sind oft unleidlich und weinerlich, weil die vielen neuen Eindrücke sie enorm stressen können. Was vor ein paar Tagen noch wunderbar geholfen hat Deinen Schatz zu beruhigen, wird plötzlich zum Flop. Die Schrei- und Unruhephasen Deines Babys können jetzt deutlich länger ausfallen.  
  • Vermehrter Hunger & „Cluster“-Stillen: Dein Baby trinkt momentan viel? Im Schub haben manche Babys deutlich mehr Hunger als zuvor. Dabei verlangen sie teilweise gefühlt durchgängig die Brust oder die Flasche. Wichtig zu wissen: Besonders abends ist stundenlanges Stillen, das sogenannte Cluster-Feeding, völlig normal. Dein Baby signalisiert Deinem Körper auf diese Weise, dass es wächst und sein Nahrungsbedarf steigt. Nach etwa 24 Stunden hat sich Deine Milchproduktion in aller Regel angepasst. Das Clustern Deines Babys lässt dann üblicherweise nach ein paar Tagen nach.
  • Stärkeres Nuckelbedürfnis: Die Brust ist für Dein Baby nicht nur eine Nahrungs-, sondern auch eine Trostquelle. Möchte es häufig an die Brust, kann es jetzt vermehrt vorkommen, dass es nur nuckelt anstatt zu trinken. Manche Babys nuckeln in dieser Phase auch mehr am Daumen oder sabbern ihre Händchen voll. 
  • Verändertes Schlafverhalten: Dass Dein Baby gerade so viel Neues lernt und zu verarbeiten hat, macht sich im 8-Wochen-Schub häufig auch am Schlaf bemerkbar. Ein höherer Schlafbedarf, aber auch weniger Schlaf sowie Einschlafprobleme können mit dem 8-Wochen-Schub auftreten.

Das möchtest mehr über die Entwicklung Deines Babys erfahren? In unserem Beitrag „Die 8 Entwicklungsschübe im Überblick“ kannst Du alle wichtigen Infos zu den verschiedenen Entwicklungssprüngen Deines Schatzes auf einen Blick nachlesen.

Dauer: Wann ist der 8-Wochen-Schub vorbei?

Der 8-Wochen Schub beginnt meistens zwischen Woche 7,5 und 8 im Leben Deines Babys. Es kann also durchaus sein, dass der 8-Wochen-Schub bei Deinem Baby schon mit 7 Wochen beginnt oder sich erst nach Ablauf der 8. Woche ankündigt. Wie lange er andauert ist dabei ganz unterschiedlich. In der Realität geht die Zeitspanne sogar ziemlich auseinander. Er kann von ein paar Tagen bis zu zwei Wochen anhalten.

 

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Was lernt Dein Baby im zweiten Wachstumsschub dazu?

Dein Baby lernt im zweiten Wachstumsschub eine neue Fähigkeit, die seine Welt zunächst Kopf stehen lässt. Es nimmt Muster jetzt ganz bewusst wahr. Das bedeutet: Seine Umwelt ist nicht mehr länger nur eine Einheit. Stattdessen fängt Dein Schatz nun an in seiner Umgebung mit allen seinen Sinnen feste Muster zu entdecken. Das Erkennen von Muster beschränkt sich also nicht nur auf das Sehen, sondern auch auf das Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen.

Das kann im 8-Wochen-Schub zum Beispiel bedeuten:

  • Das Kind entdeckt seine Hände und Füße, schaut sie genau an, bewegt sie und setzt sie schließlich gezielt ein (z.B. um ein Spielzeug zu greifen).
  • Dein Baby spürt und beherrscht seinen gesamten Körper mit Kopf, Rumpf, Armen und Beinen nun besser. Es fühlt jetzt etwa einen Unterschied, wenn es sein Ärmchen nach oben, nach unten oder zur Seite streckt. Vielleicht hält es seinen Kopf sogar schon hoch und dreht ihn in die Richtung eines Geräusches, einer Person oder eines Gegenstands.
  • Es lernt Grimassen zu schneiden und trainiert seine Mimik. Es kann seine Gesichtsmuskeln nun immer besser steuern.
  • Dein Baby kann seine Augen jetzt „scharf“ stellen und seine Augenmuskeln besser einsetzen. Es betrachtet gerne Menschen, Tiere oder Gegenstände, die sich bewegen. Genauso interessiert ist es häufig an Lichtquellen.
  • Es lernt seine Stimmbänder bewusst einzusetzen. Dabei gibt es unterschiedliche Laute von sich und möchte sich mit Dir austauschen.

Neben Mustern sieht Dein Baby durch den 8-Wochen-Schub von nun an auch Farben. Es kann gut sein, dass Du bemerkst, dass es eine Farbe bevorzugt und besonders gerne mag. Viele Babys finden zum Beispiel Gefallen an der Farbe Rot. Die Vorlieben können sich aber mit der Zeit noch verändern.

So kannst Du Dein Baby (und Dich) im Schub unterstützen

Ein Entwicklungsschub kann für Eltern und Baby mitunter eine ziemliche Herausforderung sein. Vielleicht hat sich bei Euch nach den ersten Wochen gemeinsam gerade alles etwas eingespielt und nun ist mit dem 8-Wochen-Schub schon wieder alles anders? Dein Baby erfährt seine Umgebung jetzt als viel interessanter. Gleichzeitig ist es durch die vielen neuen Eindrücke und seine veränderte Wahrnehmung zunächst aber auch ziemlich verwirrt oder schlichtweg völlig überfordert.

Wichtig zu wissen:

„Wenn seine Entwicklung einen Sprung macht, hat [dein Baby] das Gefühl, als wäre es in einer neuen Welt. […] Weinerlich zu sein ist jetzt das Normalste auf der Welt. Es bedeutet, dass Dein Baby Fortschritte macht und verstört ist, weil seine Welt so fremd aussieht. Deshalb will es seine Mama als vertraute und sichere Basis benutzen. Von ihr aus kann es seine neue Welt entdecken.“ (aus: „Oje- ich wachse!“)

Das kann Deinem Baby und Dir in der Zeit des Schubs besonders helfen:

  • Körperkontakt, Körperkontakt, Körperkontakt: Für Dein Baby kann die anders wahrgenommene Umgebung jetzt nicht nur besonders interessant sein, sondern auch ganz schön bedrohlich wirken. Deine Nähe und Geborgenheit verringert seine Anspannung und gibt ihm in dieser Phase Halt und Sicherheit. Dabei gilt: Es gibt kein zu viel an Nähe!

Unser Tipp: Mit einem Tragetuch oder einer guten Trage kannst Du Deinen Schatz nah bei Dir haben und hast gleichzeitig Deine Hände frei, um etwas für Dich zu tun.

  • Stillen/Flasche geben nach Bedarf: Füttere Dein Baby immer nach Bedarf. Möchte es jetzt öfter angelegt werden als sonst, besteht kein Grund zur Sorge! Dein Baby wird weiterhin satt. Es kurbelt nur Deine Milchproduktion an. In wenigen Tagen hat sich die Produktion in aller Regel an den veränderten Bedarf angepasst.
  • Ruhige Tagesgestaltung: Kleine Babys sind vor allem im Schub sehr schnell überreizt. Jetzt gilt es mehr denn je Euren Tagesablauf möglichst ruhig zu gestalten. Das heißt konkret: Keine permanenten Hintergrundgeräusche durch Radio oder Fernseher, entspannte Spaziergänge in der Natur, viel Kuschelzeit und wenig Termindruck. Gönnt euch Ruhe und Pausen so viel es geht!
  • Hilfe & Unterstützung erfragen und annehmen: Ein Schub kann nicht nur für kleine Babys sehr anstrengend sein. Ein sehr nahebedürftiges Kind, das weniger schläft und den ganzen Tag über weinerlich ist, kann auch Mamas und Papas an ihre Grenzen bringen. Genau wie im Wochenbett ist es in herausfordernden Phasen sehr sinnvoll sich Hilfe zu suchen. Kurzum: Sorge für dich selber, sodass Du in Deiner Kraft bleiben kannst. Denn das hilft nicht nur Dir, sondern auch Deinem kleinen Schatz.

Unser Tipp: Gib Deinem Baby die Nähe, die es braucht und versuche anderweitige Aufgaben abzugeben. Einige Impulse:

  • Gibt es eine Freundin, die den Einkauf für dich erledigen kann?
  • Kann jemand aus der Familie für Dich mitkochen?
  • Liefert der nächste Supermarkt vielleicht sogar Essen?
  • Kannst du für den nächsten Schub warme Mahlzeiten vorkochen und einfrieren?
  • Überlege: Muss xyz im Haushalt heute wirklich erledigt werden?
  • Vielleicht fühlt sich Dein Baby auch mal für eine halbe Stunde bei Deiner Freundin auf dem Arm wohl, sodass Du in Ruhe duschen kannst?
  • Was schenkt Dir in Ruhemomenten (z.B. wenn das Baby in der Trage/im Bettchen schläft) Kraft? Eine Tasse Tee, eine kurze Mediation per Kopfhörer, ein Telefonat mit der Freundin oder eine 5-Minuten-Yogaeinheit – statt Haushalt ist jetzt Selbstfürsorge angesagt!

8-Wochen-Schub: So förderst Du Dein Baby

Dein Baby kann nun bereits Muster und verschiedene Farben erkennen. Mit seinen neu erlernten Fähigkeiten erweitern sich auch die Interessen Deines Babys.

Diese Spiele und Aktivitäten bieten sich im 8-Wochen-Schub besonders an:

  • Spiele & Entdeckungen mit den Händen und Füßen
  • Mobiles & Spielbögen
  • bunte Tücher
  • glitzernde Gegenstände
  • Singen, Spieluhren, Knisterpapier und Rasseln
  • Rasselsöckchen zum Entdecken der Füße
  • Babymassage zur Entspannung und verbesserten Körperwahrnehmung
  • Grimassenschneiden (Gut zu wissen: Dein Baby erkennt Dich in einem Abstand von 20-30cm klar.)

Orientiere Dich dabei immer an Interesse und der Verfassung Deines Babys. Gerade während des Schubs können zusätzliche Reize auch zu viel sein. Dann bietest Du die Spiele lieber nach einem ausgiebigen Schläfchen oder ein paar Tage später erneut an.

Quellen:

Van de Rijt, H. (u.a.) (2019): Oje, ich wachse! Von den acht „Sprüngen“ in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 14 Monate und wie Sie damit umgehen können. Goldmann Verlag.

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