Das Fruchtwasser ist für die Entwicklung Eures Kindes enorm wichtig. Es kann im gesamten Schwangerschaftsverlauf und unter der Geburt ein Sprachrohr für Euer Kind sein, um seiner Außenwelt zu sagen, wie es ihm geht. Hier kläre ich Euch über die wichtigsten Dinge rund um das Fruchtwasser auf.
Wie wird das Fruchtwasser produziert?
Das Fruchtwasser wird aktiv von den Eihäuten, das heißt von der Fruchtblase, produziert. Ab dem 5. Schwangerschaftsmonat trinkt Euer Baby täglich bis zu 400 ml Fruchtwasser. Ein Teil davon gelangt über die Nieren in die Blase des Kindes, die es von Zeit zu Zeit ins Fruchtwasser entleert.
Wie viel Fruchtwasser ist normal?
Zu viel, aber auch zu wenig Fruchtwasser in der Schwangerschaft sind nicht gut und können auf eventuelle Schwangerschaftserkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes hindeuten. Die Fruchtwasserbildung beginnt schon in den ersten Tagen der Keimentwicklung. In der 6. Schwangerschaftswoche beträgt die Fruchtwassermenge etwa 5 ml und nimmt im Laufe der Schwangerschaft immer weiter zu. In der 38. Schwangerschaftswoche sind durchschnittlich 1,5 Liter Fruchtwasser in Eurem Bauch. Danach verringert sich die Menge wieder bis zur Geburt um etwa 300 bis 500 ml.
Woraus besteht Fruchtwasser?
Das Fruchtwasser besteht zu 99 % aus Wasser. Das übrige Prozent setzt sich aus folgenden Substanzen zusammen: Proteine, Glukose, Harnstoff, verschiedene Elektrolyte und gerinnungsfördernde Substanzen. Außerdem finden sich Wollhaare, Hautschüppchen und Vernixflocken Eures Kindes darin.
Welche Funktionen hat das Fruchtwasser?
Das Fruchtwasser bietet Eurem Kind Schutz vor äußerlichen Faktoren, wie Stößen und Schlägen. Umgekehrt dämpft es zu heftige Kindsbewegungen und schützt somit die Mutter. Es vermittelt gleichmäßige Wärme und ermöglicht Eurem Kind die nötige Bewegungsfreiheit. Eine weitere wichtige Aufgabe des Fruchtwassers ist die Füllung der kindlichen Atemwege! Nur so können sich die Atemwege richtig entwickeln.
Die Farbe des Fruchtwassers
Das normale Aussehen des Fruchtwassers ist farblos und klar, manchmal kann es auch etwas trüb erscheinen. Häufig sieht man aber auch nach einem Blasensprung grünliches oder erbsbreiartiges Fruchtwasser. Habt Ihr zu Hause einen Blasensprung und das Fruchtwasser ist nicht klar, ist dies kein Grund in Panik zu verfallen, Ihr solltet aber ohne viel Umweg in Eure ausgewählte Geburtsklinik aufbrechen. In meinem nächsten Bericht möchte ich Euch noch mehr über das grüne Fruchtwasser unter der Geburt berichten.