Nabelschnurumschlingung

Die Nabelschnurumschlingung: (k)ein Grund zur Panik?!


Gerade in Geburtsvorbereitungskursen taucht sie immer wieder auf, die Frage: „Was passiert, wenn das Kind die Nabelschnur um den Hals hat?“ Und so gut ich diese Angst verstehe, halte ich die teilweise vorherrschende Panik davor für absolut übertrieben und in den meisten Fällen auch völlig unbegründet. Heute möchte ich versuchen, etwas Klarheit zu schaffen und die ganz große Angst vielleicht ein bisschen kleiner zu machen.

Was ist eine Nabelschnurumschlingung?

Die meisten setzen Nabelschnurumschlingung mit einer Umschlingung um den Hals gleich. Tatsächlich kann eine Nabelschnurumschlingung aber überall sein, also um Arm, Bein, Bauch oder sogar rucksackartig um Bauch und Rücken. Ich habe zwar keine Statistik zur Hand, aber meiner subjektiven Empfindung nach hat sicher 1/4 aller Kinder die Nabelschnur irgendwo herum gewickelt.

Welche Folgen hat eine Nabelschnurumschlingung?

Die größte Angst der Eltern ist immer, dass das Baby sich durch die Nabelschnur stranguliert. In erster Linie ist allerdings im Bauch eher ein eventuell eingeschränkter Blutfluss das Problem, da das Kind ja intrauterin noch nicht atmet und ausschließlich über die Nabelschnur mit Sauerstoff versorgt wird. Aber auch diese Gefahr ist äußerst gering. Die meisten Nabelschnurumschlingungen sind nämlich so locker, dass sie zu keinerlei Problemen führen. Eine Minderdurchblutung der Nabelschnur und somit ein kindlicher Sauerstoffmangel lassen sich anhand eines Ultraschalls und unter der Geburt durch die Herztonableitung per CTG feststellen, so dass Ihr davor wirklich keine Angst haben braucht.

Wie entsteht eine Nabelschnurumschlingung?

Sie wird AUSSCHLIESSLICH durch Kindsbewegungen verursacht. Das heißt, nichts was Ihr tut, beeinflusst diesen Umstand und er wird auch nicht durch bestimmte mütterliche Bewegungen begünstigt.

Woran merkt man eine Nabelschnurumschlingung?

In den allermeisten Fällen erst unter der Geburt an leicht veränderten Herztönen oder gar erst, wenn man das Kind in Empfang nimmt und es selbst sieht. Der Großteil wird völlig normal geboren, manchmal muss die letzte Phase der Geburt vielleicht etwas beschleunigt werden (z.B. durch einen Wehentropf), weil man an den kindlichen Herztönen Anzeichen für Stress erkennt. Dabei ist es im Übrigen egal, ob die Nabelschnur um den Hals oder anderswo herum gewickelt ist. Allein die Tatsache, dass die Nabelschnur insgesamt durch die Umschlingung vielleicht zu kurz ist oder nicht an allen Stellen ausreichend Blutfluss stattfinden kann, stellt das Problem dar, so dass es durchaus vorkommen kann, dass ein Kind, das eine Umschlingung um den Hals hat, quietschfidel und problemlos auf die Welt kommt und eines mit einer Umschlingung um den Bauch wegen schlechter Herztöne oder Geburtsstillstand (da durch die Nabelschnur das Tiefertreten des Köpfchens behindert wird) per Kaiserschnitt geboren werden muss.

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Was kann ich als Schwangere tun, wenn mein Arzt eine Nabelschnurumschlingung diagnostiziert hat?

So schwer es fällt: versucht, ruhig zu bleiben und vertraut in die Natur und den Überlebenswillen Eures Babys. Ihr könnt sonst absolut nichts tun! Genau aus diesem Grund halte ich von solchen Aussagen rein gar nichts, denn das Wissen darum bringt Euch außer schlaflosen Nächten und Angst keinen Gewinn. Und nicht selten stellt sich die Diagnose bei der Geburt dann sogar noch als falsch heraus. Wenn Ihr Angst habt, unsicher seid oder Euch Sorgen macht, gilt immer – unabhängig davon, ob eine Nabelschnurumschlingung vorliegt oder nicht: Wendet Euch an Euren Frauenarzt, Eure Hebamme oder die Geburtsklinik. Lieber werden die Herztöne einmal öfter kontrolliert und Ihr müsst keine unnötigen Ängste aushalten.

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