Unfallverhütung im 1. Lebensjahr


Ob Neugeborenes oder Kleinkind, Ihr Kind lernt viel und schnell. Es wird sich bald drehen, lernt zu Klettern und zu Laufen. Kinder sind ständig auf Entdeckungsreise, jedoch noch nicht mit ausreichendem Bewusstsein für Gefahren. Hier möchte ich einige einfache Maßnahmen auflisten, um Unfälle zu vermeiden, die für Leben und Gesundheit eine große Gefahr sind.

Stürze

Stürze von Wickeltisch, Bett oder Sofa sind eine der häufigsten Unfälle mit Säuglingen. Aber auch Kleinkinder sind gefährdet, durch Stürze aus Fenster oder vom Balkon. Lassen Sie Ihr Kind niemals alleine auf dem Wickeltisch, Sofa oder Bett liegen. Legen Sie sich vor dem Wickeln alles nötige zurecht. Sollten Sie doch einmal etwas vergessen haben, nehmen Sie Ihr Kind mit. Ich höre oft von Eltern, dass sich ihr Kind noch nicht bewegt. Aber wissen Sie, wann es sich zum ersten Mal dreht? Viele Mütter stillen in der Nacht ihre Babys im Sitzen. Legen sie sich hin, wenn sie müde sind. Es kommt immer wieder vor, dass Mütter im Sitzen einschlafen und die Babys zu Boden fallen. Auch im Gebrauch mit der Babyschale muss man zwei Dinge beachten. Bitte schnallen Sie Ihr Kind immer an, sobald Sie es in die Babyschale setzen. Außerdem muss der Überrollbügel nach oben gerichtet und eingerastet sein! Zweimal hatte ich den Fall in der Nachsorge, dass der Überrollbügel nicht auf der richtigen Position war und beim hochnehmen der Babyschale dieser sich in ein Katapult verwandelt hat. Wenn das Kind jetzt auch zusätzlich nicht angeschnallt ist, fällt es vornüber auf das Gesicht. Größere Kinder, im Krabbel- und Laufalter, sollten niemals alleine auf dem Balkon oder bei geöffnetem Fenster gelassen werden. Vergessen Sie keine Gegenstände, die ein Über- oder Herausklettern ermöglichen. Achten Sie auch auf den Abstand der Gitterstäbe. Wenn der Kopf des Kindes hindurchpasst, kann auch der Körper durchschlüpfen.

 Stromschlag

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Steckdosen wie ein Magnet auf Kinder wirken. Sobald sich Kinder fortbewegen können, zieht es sie magnetisch an. Denken Sie an Ihre Steckdosen und schützen Sie ihr Kind, indem Sie einen Kinderschutz einbauen. In manchen Neubauten ist in den Steckdosen schon ein fester Kinderschutz integriert.

 Vergiftung und Verätzung

Lassen Sie Medikamente nie offen liegen. Sie sollten immer sicher in einen für Kinder nicht erreichbaren Schrank aufbewahrt werden. Lampenöle, Benzin, Terpentin, Petroleum sind lebensgefährlich für Kinder! Ätzende Reinigungsmittel sollten immer im Originalbehälter außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Verbrennungen und Verbrühungen

Beim Kochen sollten Sie sich angewöhnen die hintere Herdplatte zu benutzen. Drehen Sie den Pfannenstiel nach hinten. Geräte wie Bügeleisen oder Wasserkocher sollten an Plätzen stehen, an die Ihr Kind nicht heran kommt. Im Winter muss man auch an die Kaminöfen denken. Hierfür gibt es spezielle Schutzgitter. Auf Tischdecken sollte verzichtet werden, solange Kinder klein sind. Sie ziehen aus Neugierde dran, dabei können zum Beispiel Tassen mit heißen Tee oder Kaffee auf das Kind stürzen.

Sale

Ertrinken im Gartenteich, Planschbecken, Pool oder Regentonne

Kinder können selbst bei einer Wassertiefe von  5-10 cm ertrinken. Lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt, wenn es sich im oder am Wasser aufhält. Gartenteiche sollten mit einem Gitter abgedeckt werden. Regentonnen stellen auch eine hohe Gefahr für Kinder dar, sie sollten mit verschließbarem Deckel abgedeckt werden.

Umstürzen von Gegenständen

Sobald das Baby anfängt sich an Gegenständen hoch zu ziehen, müssen alle Schränke und Regale an der Wand befestigt werden. Fernsehgeräte sollten kippsicher aufgestellt werden.

Verkehrsunfälle

Transportieren Sie ihr Kind im Auto immer in einem altersentsprechenden, geprüften Kindersitz. Wenn möglich immer auf dem Rücksitz. Wenn Sie aus irgendeinem Grund den Kindersitz auf den Beifahrersitz stellen, müssen Sie drauf achten, dass der Beifahrerairbag ausgeschalten ist. Bei einen Verkehrsunfall könnte dies sonst lebensgefährlich für Ihr Kind sein. Auch im Fahrradsitz und -anhänger darf das Kind nur angeschnallt transportiert werden. Achten Sie auf ausreichende Beleuchtung. Es ist für Eltern immer schwierig einen Weg zu finden, um dem Kind genügend Schutz vor Gefahren, aber auch genügend Freiraum zum Entdecken und selbständig werden zu geben. Beachten Sie die oben genannten Punkte. Üben Sie mit Ihrem Kind schwierige und gefährliche Situationen, wie zum Beispiel die Bewältigung von Treppen auf allen Vieren.

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