Verreisen ist immer aufregend und bedarf einem gewissen Maß an Planung. Verreisen mit Baby ist da sozusagen das nächste Level – und für uns war es im Januar das erste Mal so weit. Einmal quer durch Deutschland sind wir nach Bayern zu meinen Eltern gefahren, die ihren Enkel schon sehnsüchtig erwarteten.
Vorbereitungen
Natürlich waren wir vorab und vor allem am Tag und Abend vor der Abreise wirklich aufgeregt. Schließlich hatten wir so gar keine Ahnung, was uns erwartet. Natürlich haben wir uns, wie alle Eltern, möglichst gut vorbereitet: wir hatten genügend Windeln – diesmal keine Stoffwindeln, sondern Öko-Wegwerf-Windeln – für die Fahrt dabei und Stoffwindeln mit Mullwindeln als Einlagen für „zu Hause“. Für die Fahrt hatten wir einen großen Rollkoffer gepackt, einen kleinen Rucksack und eine Umhängetasche, in der wir das wichtigste bereit hielten. Neben Windeln waren das natürlich Feuchttücher, ein Mulltuch, Spielzeug und kleine Snacks und Getränke. Einige „Gepäckstücke“, die für viele andere Eltern unerlässlich wären, haben wir uns gespart: Kinderwagen, Milch und Brei. Da wir den Kleinen in den letzten Monaten ausschließlich getragen haben und die Versuche, ihn an den Kinderwagen zu gewöhnen nach und nach aufgehört haben, haben wir unseren wunderschönen ABC Design Kinderwagen vorerst sicher verstaut. Demnächst wollen wir ihn zum Sportwagen umbauen und nochmal versuchen, ob er Spaß daran hat. Milch gibt es nach wie vor nur in Form von Muttermilch, die zum Glück auch ohne Fläschchen, Flaschenwärmer & Co. immer verfügbar ist und Brei bekommt er vorerst nicht. Stattdessen hatten wir für ihn eine Banane mit und gedünstete Gemüsesticks. Und auch eine bayerische Breze gab es mal zwischendurch.
Im ICE: Familienabteil
Im ICE von Berlin nach München hatten wir drei Plätze im Familienabteil reserviert. Darüber hatten wir schon gute, aber auch ganz schlimme Berichte gehört und wollten es daher auf jeden Fall selbst ausprobieren. Wir waren sehr positiv überrascht. Das Familienabteil der Deutschen Bahn ist wirklich ein eigenes, kleines Abteil mit Schiebetür neben dem Bordrestaurant im ICE. Dort gibt es 4 Sitzplätze um einen kleinen Tisch und hinter einer kleinen Trennwand nochmal zwei Sitzplätze. Weil wir 3 reserviert hatten, saßen wir natürlich am Tisch, der auch eine kleine Eckbank hat. Der Boden ist mit – relativ – sauberem Teppich ausgestattet, nur saugen hätte mal jemand können an diesem Morgen. Auch für einen ausklappbaren Wickeltisch ist gesorgt. Das beste für uns war dann aber auf der Hin- wie auch der Rückfahrt die Gesellschaft: wir hatten einmal eine Mama mit einer 11-monatigen Tochter, einmal mit einem 5-monatigen Sohn. Für uns bedeutete das angenehme Gesprächspartner, für die Kleinen Spielgefährten. Das erste Mal, als der Kleine müde wurde, nahm mein Mann ihn in die Bondolino Trage und ging mit ihm den Gang auf und ab. Er schlief 2 Stunden. Später, kurz vor München, nahm ich ihn in unser Ring Sling Tragetuch und er verschlief sowohl das Umsteigen, als auch die nächste Stunde. Erst kurz vor dem Ziel wachte er wieder auf und wurde nochmal gestillt. Der schwierigste Teil stand uns nämlich noch bevor und dafür sollte er satt und ausgeschlafen sein: 10 Minuten Autofahrt. Das letzte Mal, als wir mit ihm Auto gefahren sind, war er ca. 2 Monate alt und hat durchgehend gebrüllt wie am Spieß. Doch zu unserer Überraschung war das diesmal gar kein Problem. Er lachte sogar in seiner Maxi Cosi Babyschale. Die hatten wir übrigens bei deren letztem Besuch schon meinen Eltern mitgegeben. Im Haus meiner Eltern angekommen war unser Kleiner, zu unserer Überraschung, alles andere als ausgepowert und überreizt. Er freute sich wieder über die neue Umgebung und begann sofort, alles zu erforschen. Mein Mann und ich konnten uns nun endlich entspannt zurücklehnen: denn ab jetzt durften Opa und Oma aufpassen, dass er nicht hinfällt oder irgendwas in den Mund steckt, was er nicht soll.