kind 17 monate, 17 monate altes mädchen riecht an einer blume

Kind 17 Monate: Entwicklung, Schlaf- und Essverhalten


Mit 17 Monaten sind Kinder schon richtige kleine Persönlichkeiten. Der Alltag wird jetzt immer einfacher und spannender, auch für uns Eltern. Denn Kleinkinder in diesem Alter spielen immer ausdauernder, interessieren sich gefühlt für alles, sind motorisch fit und können sich auch verbal immer besser ausdrücken.

Kind 17 Monate: Entwicklung im Überblick

Was muss ein 17 Monate altes Kind können? Bevor wir uns einige Punkte im Detail ansehen, hier ein kurzer Überblick über die Entwicklung und Fähigkeiten von Babys in diesem Alter:

  • Größe: 75-90 cm (Kleidergröße 86)
  • Gewicht: 10-11 kg, aber auch 8 kg oder 13 sind in Ordnung, solange Dein Kind sich gesund entwickelt!
  • Sprachentwicklung: aktiver Wortschatz 50 Wörter
  • Schlafverhalten: häufig nur noch ein Tagschlaf; weiterhin nächtliches Aufwachen

Motorik:

  • Sicheres Laufen, teils schon Springen
  • Rennen
  • Treppen steigen (bitte immer unter Aufsicht!)
  • Drehen, Klettern, Tanzen
  • Rückwärts gehen, Balancieren (gerne auch an Mamas oder Papas Hand)
  • Klatschen, Türmchen bauen
  • mit Besteck essen (altersgerechter Löffel oder Gabel)
  • aus dem Becher trinken.

Kognitiv: Entwicklung des Ich-Bewusstseins

Achtung: Es handelt sich dabei um Durchschnittswerte, d.h. eine Abweichung nach oben oder unten bei Deinem 17 Monate alten Kind in Gewicht und Größe bedeutet nicht, dass es Deinem Kind nicht gut geht!

Sale

Schub mit 17 Monaten

Wenn Dein Kind gerade erst 17 Monate alt geworden ist, solltest Du auch noch etwas Geduld haben, was die genannten Fähigkeiten angeht. Denn Dein Baby durchläuft mit 17 Monaten einen Schub, den 75-Wochen-Schub. Wahrscheinlich ist Dein Kind mit 17 Monaten sehr anstrengend, während es die letzte Phase dieses Entwicklungsschubs durchläuft. Dieser endet mit 75 Wochen (17,3 Monate) und wie nach jedem Schub wird Dein Kind dann neue motorische und kognitive Fähigkeiten erlernt haben – wenn auch sicherlich nicht alle der genannten.

Sprachentwicklung mit 17 Monaten

Wie viel sollte ein Kind mit 17 Monaten sprechen? Angaben wie die oben suggerieren, dass mit Deinem Baby irgendetwas verkehrt ist, wenn es nicht mindestens 50 Wörter sprechen kann. Ganz ehrlich: Mein Kind mit 17 Monaten spricht auch nicht so viel wie andere. Sein Wortschatz beträgt vielleicht 15 Wörter, einige davon klingen genau gleich bzw. bezeichnen mehrere verschiedene Dinge.

Sprachentwicklung ist individuell und während manche zum ersten Geburtstag schon zahlreiche Worte plappern und sich mit 17 Monaten schon bei eigenen Namen nennen, brauchen andere viel, viel länger.

plasticfree.svg

Wenn Kinder sich selbst benennen, bedeutet das, dass sie ein Ich-Bewusstsein entwickelt haben. Wissenschaftler verwenden den sog. „Rouge-Test“, um festzustellen, wie weit Kinder in der Entwicklung dieses Ich-Bewusstseins fortgeschritten sind. Das kannst Du zuhause auch: Male Deinem 17 Monate alten Kind einen roten Punkt ins Gesicht und lass es in der Nähe eines Spiegels spielen. Wenn es sich im Spiegel sieht, erkennt und ins eigene Gesicht fasst, um den Punkt zu untersuchen, hat es einen wichtigen kognitiven Entwicklungsschritt genommen.

Baby 17 Monate spricht nicht

Wenn Dein Baby mit 17 Monaten noch wenig spricht, d.h. kaum echte, verständliche Worte benutzt, ist das noch kein Grund zur Sorge. Um den zweiten Geburtstag herum findet die U7 statt. Ich habe mir vorgenommen, zumindest bis dahin geduldig zu sein und dann zu sehen, ob der Arzt irgendeinen Grund zur Beunruhigung sieht.

Denn wenn ein Kind zum 2. Geburtstag immer noch keine 50 Wörter spricht oder keine 2-Wort-Sätze bilden kann, gehört es der Definition nach zu den „Late Talkern“. Dann solltest Du den verzögerten Spracherwerb nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen, sondern Hilfe in Anspruch nehmen.

Lies hier alles, was Du über Late Talker und das weitere Vorgehen wissen musst.

Wenn Du nun aber wirklich das Gefühl hast, etwas stimmt nicht, solltest Du schon vorher einen Arzt aufsuchen. Theoretisch kann es sein, dass das Gehör eines Kindes beeinträchtigt ist und es darum nicht sprechen lernen kann. Da hast Du als Elternteil wahrscheinlich die beste Einschätzung, denn Du kennst Dein Kind am besten. Die meisten kleinen Racker verstehen offensichtlich alles, lassen sich aber mit dem Sprechen noch etwas Zeit. In diesem Fall musst Du nicht zum HNO.

17 Monate altes Kind beschäftigen & spielerisch fördern

Wenn Du Dich fragst, wie Du Dein Kleinkind jetzt am besten beschäftigen und fördern kannst, dann ist die gute Nachricht: Das musst Du in aller Regel gar nicht. Denn die meisten Lernprozesse wie der Spracherwerb finden automatisch statt, also ohne, dass es irgendeiner Anleitung bedarf.

Alles, was Dein Kind braucht, ist Input in Form eures Alltags. Natürlich kannst Du Dich liebevoll mit Deinem Baby beschäftigen, ihm vorlesen, mit ihm spielen usw. Aber wenn Du einfach Deinen täglichen Pflichten nachkommst und es dabei sein lässt, ist das genauso gut. Kochen, putzen, Wäsche machen, sich ausruhen, mit anderen Familienmitgliedern unterhalten – all das fördert Dein Kind, ohne dass Du groß etwas tun musst.

Geeignetes Spielzeug anbieten

Wenn Du Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten bereitstellen möchtest, hat Dein Kind mit 17 Monaten vermutlich Spaß an folgenden Angeboten:

info.svg

Am besten erfährt Dein Kind seine Umwelt jetzt mit sprichwörtlich allen Sinnen. Du tust ihm also einen großen Gefallen, wenn Du es möglichst oft barfuß laufen lässt, sodass es den jeweiligen Untergrund wirklich spüren und wahrnehmen kann. Das unterstützt auch die Entwicklung des Fußgewölbes.

Ohne Windel sein ermöglicht es Deinem Kind, auch die Windelregion untersuchen und spüren zu können. Viele Kinder interessieren sich jetzt auch für ihre Genitalien, die ja sonst meist verpackt sind. Lass Dein Kind ohne Wertung untersuchen, anfassen und spüren.

Spielen in und mit der Natur

Grundsätzlich ist die freie Natur ist jetzt ungemein spannend. Dein 17 Monate altes Kind möchte jeden Stein, jeden Käfer und jedes Blatt draußen Untersuchen, teilweise auch in den Mund nehmen. Während einige Gegenstände wie Müll (insbesondere Zigarettenstummel und Taschentücher), Tierexkremente oder kleine, runde Kieselsteine tabu sein sollten, musst Du es mit dem Rest nicht so genau nehmen.

Natürlich entspricht es nicht unseren erwachsenen Hygienevorstellungen, wenn Dein Kind Sand oder Erde in den Mund bekommt. Gefährlich ist es aber nicht. Im Gegenteil. Bakterien im „Dreck“ trainieren das Immunsystem und weniger strikte Hygienestandards könnten Allergien vorbeugen. Kinder, die viel Kontakt mit Viren und Bakterien haben, bekommen später seltener Asthma, Heuschnupfen und andere Allergien. Das belegen verschiedene Studien zum Zusammenhang zwischen dem Aufwachsen auf Bauernhöfen und späteren Allergieerkrankungen.

Schlaf mit 17 Monaten

Kind 17 Monate schläft nicht

Dein 17 Monate altes Kind schläft schlecht? Damit bist Du ganz sicher nicht allein! In vielen anderen Kulturen schlafen Kinder bis ins Schulalter hinein gemeinsam mit den Eltern. Denn auch mit 17 Monaten und danach werden Kinder nachts wach und können beruhigt wieder einschlafen, wenn sie eine vertraute Person direkt neben sich finden. Besonders nachts hat es absolut nichts mit verwöhnen zu tun, wenn Dein Kind also weiterhin im Elternbett schlafen darf. Stattdessen gibst Du ihm die Sicherheit, die es braucht, um irgendwann ruhig durchzuschlafen. Denn das können gerade einmal ein wenig mehr als die Hälfte aller Kinder in diesem Alter – nächtliches Aufwachen stellt für viele noch die Regel dar.

Auch Kinder, die schon im eigenen Zimmer durchschlafen, werden immer wieder Phasen haben, in denen sie häufiger aufwachen und weinen oder zu ihren Eltern ins Zimmer gehen. Ich kenne viele Familien, bei denen die Kinder im Kinderzimmer schlafen – und Mama oder Papa gleich mit. Je nach Entwicklungsstand ist es für manche Kinder auch im zweiten Lebensjahr einfach zu früh, um alleine zu schlafen.

Wenn Dein Kind mit 17 Monaten nachts ständig aufwacht, während es vorher schon durchgeschlafen hat, kann das verschiedene Gründe haben:

Wie lange Mittagsschlaf mit 17 Monaten?

Tagsüber schlafen Kinder in diesem Alter 1-3 Stunden, nachts 10-13 Stunden. Oft ist es jetzt nurmehr ein einziger Mittagsschlaf. Wann genau Dein Kind nach dem Aufstehen wieder müde wird, zeigt es vermutlich ganz deutlich. Stillkinder kommen dann und wollen trinken, andere möchten ins Schlafzimmer oder in den Kinderwagen – je nach Schlafgewohnheiten. Die meisten Kleinkinder haben plötzlich keine Freude mehr am Spielen, werden weinerlich und reiben sich die Augen. Die meisten brauchen vor dem Mittagsschlaf zumindest einen Snack oder eine Milchmahlzeit, denn hungrig schlafen Kinder schwer ein.

Ernährung mit 17 Monaten

Mit 17 Monaten dürfen Kinder längst normal am Familientisch mitessen. Die Liste ungeeigneter oder gefährlicher Lebensmittel ist kurz geworden, Du solltest sie aber dennoch kennen:

  • Nüsse (nur als Nussmus oder fein gemahlen)
  • prallelastisches Obst und Gemüse, z.B. Trauben, Cocktailtomaten, Oliven, Kirschen (halbieren und ggf. entsteinen)
  • Fisch mit Gräten
  • rohe Lebensmittel (Ei, Fisch, Fleisch durchgaren)

Auch Salz, Industriezucker, stark verarbeitete Lebensmittel, gehärtete Fette und künstliche Zusätze solltest Du weiterhin meiden. Normal ernährte Kleinkinder sollten nicht mehr als 2 Eier pro Woche essen (dazu zählt auch verarbeitetes Ei z.B. in Pfannkuchen). Natürlich sind auch Alkohol, Koffein und andere Wirkstoffe weiterhin tabu.

Ab wann essen Kinder mit Besteck?

Die meisten Kinder können jetzt schon gut aus einem Becher trinken und üben fleißig, mit Besteck zu essen. Wenn sich Dein Kind noch gar nicht für Löffel und Gabel interessiert, sondern nur mit den Händen essen möchte: Auch das ist normal. Nimm ihm nicht die Freude am Essen, sondern besorge ein gutes Ärmellätzchen und genug Tücher zum anschließenden sauber machen. Solange die anderen am Tisch mit Besteck essen, wird auch Dein Kind das früher oder später tun.

Kind 17 Monate will nicht essen?

Kleinkinder mit 17 Monaten werden manchmal schon schwieriger, was das Essen angeht. Während die meisten Babys zum Beikoststart mit ca. 6 Monaten mit Freude fast alle Lebensmittel, egal welche Farbe und Konsistenz, probieren, wandern jetzt vor allem weiße Nudeln und Brötchen in den Mund. Das ist ein ganz normales und in unserer Menschlichen Natur angelegtes Verhalten.

Denn je selbstständiger und sicherer unsere Kinder sich in unserer Umwelt bewegen, desto eher lassen wir sie auch mal ein paar Minuten unbeobachtet. In einer Steinzeit-Umgebung hieße das, Dein Kind könnte auf giftige Pflanzen stoßen und diese Essen. Dafür hat die Natur einen Sicherheitsmechanismus eingebaut: Die Kleinen essen jetzt überwiegend Lebensmittel, die „sicher“ schmecken. Das sind eher lieblich-süße Nahrungsmittel wie weiße Kohlenhydrate und zur Not vielleicht noch Obst. Leicht bittere Lebensmittel wie die meisten Gemüsesorten dagegen bedürfen zusätzlicher Überzeugung bzw. Gewöhnung. (Nachzulesen im Buch “Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt.” von Herbert Renz-Polster.)

Wenn das für Dein Kind nicht zutrifft, umso besser. Doch wenn Dein Kind mit 17 Monaten plötzlich schwieriger wird in seinem Essverhalten, verliere nicht die Hoffnung. Bei den meisten Kindern reicht es, geduldig verschiedene Nahrungsmittel in verschiedenen Zubereitungsformen wieder und wieder anzubieten. Wenn der Rest der Familie gleichzeitig ein gutes Vorbild ist und gesunde Gerichte mit Genuss isst, kann eigentlich wenig schief gehen.

plasticfree.svg

Zwinge Dein Kind niemals, etwas zu probieren oder gar aufzuessen, was es nicht möchte. Das ist kontraproduktiv und erzeugt lebenslange Abneigungen oder Essstörungen. Auch verbale Belohnung oder Bestrafung für Essverhalten sollte am Tisch keinen Platz haben. Sorge stattdessen für eine entspannte, positive Atmosphäre am Familientisch und biete ganz selbstverständlich gesunde, ausgewogene Optionen an, aus denen Dein Kind wählen darf. Für viele Kinder ist es einfacher, wenn die Lebensmittel einzeln und pur angeboten werden, also ohne Gewürze und nicht als Mischung.

Kind 17 Monate: Kommt schon die Trotzphase?

Einige Kinder haben schon mit 16 Monaten die ersten Wutanfälle und Eltern denken schnell an die berühmt-berüchtigte Trotzphase. Eine genaue Definition für den Beginn dieser Autonomiephase gibt es nicht. Zu recht, denn es handelt sich um einen laufenden Prozess, in dem Kinder ihren eigenen Willen erkunden und ausloten, wie und in welchem Umfang sie diesen umsetzen können. Daran ist nichts Negatives, aber je nach Temperament kann das für die Eltern sehr anstrengend sein.

Wenn Du denkst, dass die Entwicklung von einem Tag zum nächsten wieder aufhört, also die Trotzphase „vorbei“ ist, muss ich Dich leider enttäuschen: Von nun an hat Dein Kind eine eigene Meinung und vertritt seine eigenen Bedürfnisse mit zunehmender Vehemenz. Was sich aber ändern wird ist die Art, wie es damit umgeht.

Wenn Dein Baby mit 17 Monaten schon anfängt, seine Autonomie zu erkunden, ist das sehr früh. Dafür könnt ihr jetzt schon üben, wie ihr in verschiedenen Situationen gemeinsam Lösungen findet.

Welche Erfahrungen hast Du mit Deinem 17 Monate alten Kleinkind gemacht? Erzähl es uns in den Kommentaren!

Quellen:

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

In diesem Beitrag verwenden wir Affiliate-Links. Wenn Du auf so einen Link klickst und auf der Zielseite etwas einkaufst, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für Dich verändert sich der Preis nicht.

Weitere Artikel von uns:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert